
Einen Tag nachdem im Klima-Protestcamp Lützerath potentielle Sprengfallen gegen Polizisten entdeckt wurden, wird „Klimaterroristen“ zum Unwort des Jahres 2022 erklärt.
Erst gestern haben die Klima-Extremisten aus Lützerath gezeigt, dass sie auch bereit sind, gewaltvoll gegen die Räumung des besetzen Kohlekraftwerkes vorzugehen. Wie pleiteticker.de berichtete, waren vor Ort einbetonierte – und potentiell explosive – Gasflaschen auf dem Gebiet des Tagebaus und der zuführenden Straßen entdeckt und fotografiert worden. Für ihr Ziel, die Räumung des Lützerath-Kohlekraftwerks zu verhindern, scheinen die Extremisten auch eine potentielle körperliche Verletzung von Einsatzkräften in Kauf zu nehmen.
Morgen soll die Räumung des besetzen Geländes starten. Gerade zu diesem, nicht gerade zufällig wirkenden, Zeitpunkt wird „Klimaterroristen“ zum Unwort des Jahres 2022 gekürt. Laut der Jury sei das Wort im „öffentlichen Diskurs“gebraucht worden, um Klimaaktivisten zu „diskreditieren“. Die Gleichsetzung mit Terroristen habe die Aktivisten „kriminalisiert“ und „diffamiert“.Das Kuriose an der Wahl der Jury: Das Wort „Klimaterrorist“ war weder in den einschlägigen Medien noch unter Politikern mit Rang und Namen gefallen. Allein CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt war Anfang November letzten Jahres in die öffentliche Kritik geraten, nachdem er öffentlich vor der Entstehung einer „Klima-RAF“ gewarnt hatte. Kurz davor hatte die „Letzte Generation“ angekündigt, trotz des Todes der im Zusammenhang mit einem ihrer Straßenblockaden gestorbenen Radfahrerin, weiter demonstrieren zu wollen. Ein Sprecher der Bewegung sprach sogar davon, dass es notwendig sei, „weiter den Druck zu erhöhen“.
Die Unwort-Jury aus Sprachwissenschaftlern kürt schon seit 1991 Wörter, die sie für unangemessen hält. In den letzten Jahren waren „Pushback“, „Corona-Dikatur“, „Klima-Hysterie“ und „Anti-Abschiebeindustrie“ zum Unwort des Jahres gewählt worden. Die Jury bezeichnet sich auf ihrer Homepage als „unabhängige“ Vermittler „öffentlichen Unbehagens an bestimmten Sprachgebrauchsweisen“.