- Der umstrittene Investoren-Einstieg bei der DFL ist geplatzt.
- Die 36 Erst- und Zweitligisten stimmten gegen die Verhandlungen mit einem potenziellen Investor. Die DFL hatte im Vorgang große Werbung für den Deal gemacht.
- Die Wochen zuvor hatten die Fans vieler Vereine gegen das Vorhaben protestiert.
Die Erst- und Zweitligisten haben den umstrittenden Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) abgelehnt. Ein entsprechender Antrag habe am Mittwoch auf der außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten, berichteten Teilnehmer nach dem Ende der Sitzung. Zwei Drittel der 36 Erst- und Zweitligisten hätten für den Antrag stimmen müssen, damit die DFL Verhandlungen mit einem potenziellen Investor aufnehmen kann. Wie die Sportzeitung kicker berichtet waren es jedoch nur 20 der 36 Vereine die mit „Ja“ gestimmt haben. Eine Klatsche für die DFL, die in den letzten Wochen massiv Werbung für den Deal gemacht hatten.
Fanproteste erfolgreich
Der Antrag hatte vor allem unter den Fans für viel Unmut gesorgt. Am vergangenen Spieltag hatte es in der Bundesliga verschiedene Fan-Proteste gegen den geplanten Einstieg gegeben. Der Plan hätte vorgesehen, die nationalen und internationalen Medienrechte in eine Tochtergesellschaft namens „DFL MediaCo GmbH & Co. KGaA“ auszulagern. Der strategische Partner hätte 12,5 Prozent für eine Laufzeit von 20 Jahren an dem neuen Unternehmen erworben. Von den ursprünglich sechs Bewerbern waren zuletzt noch die drei Beteiligungsgesellschaften Advent, Blackstone und CVC im Rennen.
Versprochen hatte sich die DFL hatte durch einen Investoreneinstieg einen Erlös von bis zu zwei Milliarden Euro. 40 Prozent davon sollten für die Digitalisierung verwendet werden, 45 Prozent den Klubs für Infrastrukturmaßnahmen zur Verfügung stehen. Über die restlichen 15 Prozent hätten die Vereine frei verfügen können, etwa für Spielertransfers. Sorge der Fans und auch einiger Verein, die sich gegen den Plan stellten, waren stärker aufgeteilte Anstoßzeiten statt einer Konferenz am Samstagnachmittag oder die Austragung von Spielen im Ausland aus ökonomischen Gründen. Auch die freie Meinungsäußerung durch Fans im Stadion sahen sie bedroht und den Wettbewerb innerhalb der Bundesliga, wenn von den zusätzlichen Einnahmen erfolgreichere, größere Vereine stärker profitieren als kleine Clubs.