- In Deutschland sind 1,5 Millionen Deutsch-Türken wahlberechtigt, knapp die Hälfte hat bei der Türkei-Wahl abgestimmt.
- Zwei Drittel von ihnen haben Erdogan gewählt.
- Aktuell ist eine Stichwahl am 28. Mai das wahrscheinlichste Szenario.
Seit 2014 haben auch Türken, die außerhalb der Türkei leben, ein Wahlrecht in der Heimat. Profiteur dieser von ihm selbst initiierten Regel: Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Bei der Wahl am Sonntag kommt Erdogan nach aktuellem Stand auf knapp 65 Prozent der Stimmen aller wahlberechtigten Türken, die in Deutschland leben. Das meldet die türkisch-staatliche Nachrichtenagentur Anadolu nach Auszählung von 79 Prozent der Wahlurnen.
Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu kam dagegen nur auf knapp 33 Prozent. Erdogan dürfte in Deutschland damit wohl erneut viel besser abschneiden als bei der Wahl insgesamt: Beim Stand von 99 Prozent der ausgezählten Wahlurnen im Inland und rund 84 Prozent im Ausland liegt er laut dem Chef der Wahlbehörde, Ahmet Yener, bei 49,40 Prozent der Stimmen. Kilicdaroglu kommt demnach auf 44,96 Prozent. Eine Stichwahl am 28. Mai ist also das wahrscheinlichste Szenario, solange keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit der Stimmen erreicht.
1,5 Millionen wahlberechtigte Deutsch-Türken
Damit zeichnet sich in Deutschland ein ähnliches Bild wie bei der Wahl 2018 ab. Damals war Erdogan bei den Deutsch-Türken auf 64,8 Prozent – und insgesamt auf ein Wahlergebnis von 52,6 Prozent gekommen.
In Deutschland sind knapp 1,5 Millionen Deutsch-Türken wahlberechtigt für die Präsidentschaftswahl – das ist knapp die Hälfte ALLER türkischen Exil-Wähler. Laut der türkischen Botschaft in Berlin haben in diesem Jahr 732.000 registrierte Wähler ihre Stimme abgegeben (Wahlbeteiligung: 48,8 Prozent).