Katrin Göring-Eckardt sprach bei „Anne Will“ davon, dass Atomkraft in den Netzen zu „Verstopfung“ führt – doch das sind grüne Fake News. Die Bundesnetzagentur selbst erklärte diese Aussage zu einem Mythos.
Tag eins nach dem Atom-Ausstieg: Das ewige Streitthema wird bei „Anne Will“ nachbehandelt. Mit dabei Katrin Göring-Eckardt. Die Grünen-Politikerin leistete sich in der vergangenen Woche schon einen Aussetzer zum Thema AKW. Damals behauptete die Bundestagsvizepräsidentin im Gespräch mit dem MDR unter anderem, Atomkraft sei eine „fossile Energie“. Das ist falsch – aber beim Thema Atomausstieg nimmt es die Grüne mit den Fakten ohnehin nicht so genau.
Das stellt sie bei Anne Will am Sonntagabend wieder unter Beweis. Göring-Eckardt erklärt, warum das Atom-Aus gut für den Klimaschutz ist. Ihre Begründung ist abenteuerlich. „Die Atomkraft [führt] in den Netzen natürlich immer wieder zu Verstopfungen“, behauptet die Politikerin.
Hängen die bösen Atom-Elektronen tatsächlich in den Leitungen fest und lassen die guten Elektronen aus den Windrädern nicht durch? Natürlich nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass das Stromnetz nicht so funktioniert und auch nicht „verstopft“ werden kann, haben Strom aus Wind, Solar und Co. laut dem Erneuerbare-Energien-Gesetz ohnehin schon Vorrang bei der Einspeisung ins Netz. Das Problem, von dem Katrin Göring-Eckardt spricht, gibt es nicht. „Es ist ein Mythos, dass konventionell erzeugter Strom die Netze verstopft“, erklärt die Bundesnetzagentur selbst zu diesem Thema.
Trotzdem verbreiten Grüne diesen Unsinn immer und immer wieder – da ist Göring-Eckardt nicht die einzige. Auch Schleswig-Holsteins Umweltminister Jan Philipp Albrecht sagte zur Abschaltung des AKW Brokdorf: „Der Atomstrom verstopft unsere Netze“. Annalena Baerbock behauptete 2018 das Gleiche über Kohlestrom. Doch es sind grüne Fake News, die konventionelle Energieträger als Hindernis bei der Versorgungssicherheit darstellen sollen. In Wahrheit sind sie ein Standbein für sicheren Strom – auch, wenn die Grünen daran erfolgreich sägen.