- Am Mittwochabend war Felor Badenberg, Justizsenatorin von Berlin, im Interview bei den ARD-Tagesthemen, wo sie von Moderation Aline Abboud in die Mangel genommen wurde.
- Die ARD-Moderation verteidigte die Klimakleber mehrfach, bis Badenberg ihre Position übernahm.
- Badenberg sagte die „Letzte Generation“ sei „in ihrer Gesamtheit“ nicht als kriminelle Vereinigung zu kategorisieren – und das es den Klima-Klebern selbst überlassen sei, ob sie in den Untergrund gehe.
Die „Letzte Generation“ sollte „in ihrer Gesamtheit“ nicht als kriminelle Organisation eingestuft werden, so Felor Badenberg, Justizsenatorin von Berlin am Mittwochabend im Interview bei den ARD–Tagesthemen. Badenberg wurde von der Tagesthemen-Moderatorin Aline Abboud zu den deutschlandweiten Razzien durch die Staatsanwaltschaft München gegen die „Letzte Generation“ befragt. Dabei knickte sie vor der Moderatorin, die sich augenscheinlich als Anwältin der Klimakleber versteht, völlig ein.
Zurückhaltende Antworten: Zu den Razzien selbst wollte sich Badenberg nicht äußern. Die Verantwortung liege in München, nicht bei ihr. Außerdem komme es für sie immer auf den konkreten Einzelfall an, dabei sei zwischen verschiedenen Gruppen der „Letzten Generation“ zu unterscheiden. „Insofern kann man jetzt nicht behaupten, dass die Letzte Generation in ihrer Gesamtheit als eine kriminelle Organisation einzustufen ist.“
ARD-Moderation bagatellisiert Klimakleber
Anschließend wurde Badenberg regelrecht von ARD-Moderatorin Aline Abboud durch das Interview getrieben. Abboud fragte ungeniert: „Wenn Menschen zu spät zu ihren Terminen kommen, das mag ja lästig sein, aber ist das denn ein Grund dafür, Razzien in sieben Bundesländern zu machen und zu prüfen, ob sie eine kriminelle Vereinigung sind?“
Bis zu 26 Minuten Verspätung: Der Frage wich Badenberg aus, erklärte allerdings, „dass Menschen tagtäglich genötigt werden und zwar mittels Gewalt im juristischen Sinne.“ Außerdem verwies sie darauf, „dass Krankenwagen mit Patienten beispielsweise mit Verdacht auf Schlaganfall, mit Herzerkrankungen, mit Atemnot bis zu 26 Minuten später erst am Krankenhaus angekommen sind.“
Hier schreitet Abboud ein und verteidigt die Klimakleber: „Die Protestbewegung will das ja auch nicht. Die versucht das ja sozusagen auch zu verhindern.“ Doch Badenberg hält vorerst ihre Position und verweist darauf, dass Rettungswagen wegen der Klimakleber verspätet ihr Ziel erreichen. Dafür müssten sie persönliche Verantwortung übernehmen.
Erneut grätscht Abboud dazwischen und behauptet, die Klimakleber würden Verantwortung übernehmen. Immerhin erhalten sie Haftstrafen. Diese Haltung übernimmt dann auch die Justizsenatorin: „Die übernehmen Verantwortung klar“, wiederholt sie scheinbar nervös.
Ab diesem Moment gab Badenberg augenscheinlich auf. Abschließend gab sie unter einem nervösen Lächeln nur noch zu verstehen: „Ob die Letzte Generation in den Untergrund zu gehen hat oder Sonstiges, das ist eine Entscheidung, die die Letzte Generation zu treffen hat.“