Horror-Szenario für die deutsche Wirtschaft – 2023 droht im schlimmsten Fall ein Einbruch der gesamtwirtschaftlichen Leistung von bis zu 7,9 Prozent.
Das haben Top-Ökonomen mehrere Wirtschaftsinstitute in ihrer „Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2022: Energiekrise: Inflation, Rezession, Wohlstandsverlust“ im Auftrag der Regierung als Worst-Case-Szenario ermittelt.
Heißt konkret: Im schlimmsten Fall – also wenn Gaseinsparungen nicht gelingen und Deutschland einen besonders kalten Winter erlebt – „sind gravierende Konsequenzen für die wirtschaftliche Aktivität zu erwarten“, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten.
Fast 8 Prozent Wirtschafts-Einbruch: So etwas hat es seit dem Krieg nicht mehr gegeben in Deutschland. Massenarbeitslosigkeit, Armut und soziale Verwerfungen könnten die Folge sein.
Da bekommen auch die Worte von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), wonach Deutschland „Wenn wir Glück mit dem Wetter haben“ eine Chance habe, gut durch den Winter zu kommen, eine ganz neue Dramatik.
Die Experten gehen aber nicht vom schlimmsten Fall aus!
Unter normalen Umständen und ohne Rekord-Winter rechnen die Experten für 2023 nur mit einem kleinen Minus von 0,4 Prozent bei der Wirtschaftsleistung. Im Frühjahr waren die Experten noch von einem Plus von 3,1 Prozent ausgegangen. 2024 könnte die Wirtschaft dann wieder um knapp 2 Prozent wachsen.
Wenn alles gutgeht…
ABER: Die Deutschen müssen sich auf anhaltend hohe Preise und einen merklichen Wohlstandsverlust einstellen, wie Prof. Torsten Schmidt vom Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung sagt – einer der Ökonomen, die das Gutachten erstellt haben.
„Die Gaspreise werden nicht auf das ursprüngliche Niveau zurückkehren, was wir vor der Krise gesehen haben“, so Professor Schmidt in der Bundespressekonferenz. Er sprach von einem anhaltenden Einkommensverlust: „[Das] bedeutet einen Wohlstandsverlust für die deutsche Bevölkerung, den die Wirtschaftspolitik nicht ausgleichen kann.“
Die Herbstprognose wird gemeinsam durch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI), das Leibniz-Institut in Halle (IWH), das Münchner Ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel erstellt. Ihr Gutachten dient der Bundesregierung als Grundlage für ihre eigene Prognose.