Der Mainzer Historiker Prof. Andreas Rödder (CDU), der auch Mitglied der CDU Grundwertekommission ist, sieht in Kanzlerin a.D. Angela Merkel keine „große Kanzlerin“. Dies erklärt er gegenüber dem Interview-Portal „Schuler! Fragen, was ist“.
Der Mainzer Historiker Prof. Andreas Rödder (CDU), der auch Mitglied der CDU-Grundwertekommission ist, sieht in Kanzlerin a.D. Angela Merkel keine „große Kanzlerin“. Gegenüber dem Interview-Portal „Schuler! Fragen, was ist“ sagte Rödder auf die Frage, ob Merkel eine große Kanzlerin gewesen sein: „Ich glaube nicht. Das wird sich in der historischen Perspektive zeigen. Wir haben immer schon gesagt: Sie war eine Krisen-Kanzlerin, die nicht wirklich gestaltet hat. So wie Adenauer die Westbindung, Brandt die Ostpolitik oder Kohl die Einheit und die
Europäische Einigung. Das hängt natürlich immer auch von den Möglichkeiten ab, die jemand im Amt hat. Schmidt, eher ein strategisch denkender Politiker, hatte diese Möglichkeiten auch nicht. Deshalb war Merkel in erster Linie die Krisenkanzlerin.“
Allerdings schränkte Rödder auch Merkels Rolle als „Krisenkanzlerin“ deutlich ein. „Allerdings muss ich sagen: Wenn man immer sagte ,Krise kann sie‘, dann muss ich sagen: Aus der historischen Perspektive habe ich da durchaus meine Zweifel. Egal, ob es der Atomausstieg ist oder die Migrationskrise 2015 oder auch die Pandemie – so eindeutig fällt die Bilanz des positiven Krisenmanagements mit etwas Distanz auf die Dinge nicht aus.“
Als dritter Mensch in der Geschichte der Bundesrepublik wird Angela Merkel demnächst von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz in Sonderausfertigung als „Großkreuz“ für ihre Verdienste im Amt verliehen bekommen. Vor ihr hatten lediglich Konrad Adenauer und Helmut Kohl diese Auszeichnung erhalten.