Der Heiz-Hammer von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wird wohl deutlich teurer als es in dem Gesetzesentwurf kalkuliert wurde. Nach Berechnungen des Eigentümerverbandes Haus & Grund haben sich Habeck und sein Ministerium um mehrere hundert Milliarden Euro verrechnet.
- Habeck hat ein Zahlen-Problem: Laut den Plänen seines Hauses sollen bis 2045 500.000 Wärmepumpen pro Jahr eingebaut werden
- Um die Ziele zu erreichen, müssten es jedoch 1.500.000 Wärmepumpen pro Jahr sein
- Zudem schätzt das Bundeswirtschaftsministerium die Kosten für die Hauseigentümer auf rund 135 Milliarden Euro – tatsächlich werden die Bürger ein vielfaches der berechneten Kosten zahlen müssen
Ab 2024 soll der Einbau von Öl- und Gasheizungen verboten werden. Bis 2045 sollen sämtliche Haushalte mit Wärmepumpen oder ähnlichen Heizanlagen, die mit bis zu mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden können, ersetzt werden. Nur noch in absoluten Ausnahmefällen ist der Einbau von Öl- oder Gasheizungen gestattet. Das Problem: Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich bei diesen Plänen wohl ordentlich verrechnet.
Dramatische Fehlkalkulationen
Im entsprechenden Gesetzesentwurf kalkuliert das Wirtschaftsministerium mit jährlichen Kosten für die Bürger von zunächst circa 9,157 Milliarden Euro und ab 2029 rund 5,039 Milliarden Euro. Diese Zahlen seien viel zu niedrig angesetzt, beklagt der Eigentümerverband Haus & Grund. „Die Zahlen im Gesetzentwurf sind eine Milchmädchen-Rechnung“,erklärt der Präsident des Eigentümerverbandes, Kai Warnecke, gegenüber Bild. „Das Ziel sind 500 000 neue Wärmepumpen im Jahr. Bei Kosten von durchschnittlich 40 000 Euro pro Wärmepumpe entstehen hierdurch jährliche Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro.“ „Das Ziel sind 500 000 neue Wärmepumpen im Jahr. Bei Kosten von durchschnittlich 40 000 Euro pro Wärmepumpe entstehen hierdurch jährliche Kosten in Höhe von 20 Milliarden Euro“, so der H&G-Präsident.
Doch dies ist längst nicht die einzige Fehlkalkulation des Gesetzesentwurfs. Bei einer jährlichen Installation von 500.000 Wärmepumpen wären nach circa 39 Jahren sämtliche Haushalte mit Wärmepumpen ausgestattet. So viel Zeit bleibt den Hauseigentümern jedoch nicht mehr. Laut dem Gesetzesentwurf sollen bis 2045, also schon in 22 Jahren alle Haushalte mit Wärmepumpen oder ähnlichen Anlagen ausgestattet sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Warnecke zufolge jedes Jahr rund 1,5 Millionen Wärmepumpen eingebaut werden.
Und noch ein weiterer peinlicher Fehler ist Habeck und seinem Ministerium unterlaufen. Während eine Öl- oder Gasheizung rund 30 Jahre betrieben werden kann, liegt die Lebensdauer einer Wärmepumpe bei nur etwa 20 Jahren. Bis 2045 müssen die ersten Wärmepumpen also schon wieder ausgetauscht werden.
Laut Habeck würden außerdem die Preise für Erdgas und Heizöl ab 2027 durch den EU-Emissionshandel kontinuierlich ansteigen. „Allein schon deshalb sollte man bei einer so langfristigen Investition wie einer Heizung auf Erneuerbare setzen“, erklärt Habeck. Und weiter: „Wir werden den Menschen beim Umstieg mit einer finanziellen Förderung unter die Arme greifen.“
Bürger werden hunderte Milliarden zahlen müssen
Wie genau diese Förderung aussehen soll und in welcher Höhe die Bürger unterstützt werden sollen, hat Habeck noch nicht erklärt. Die versprochene Förderung wird den Gesamtbedarf aber vermutlich kaum abdecken können. Ganz überwiegend werden die Immobilieneigentümer wohl auf den Kosten sitzen bleiben. Und diese Kosten liegen nach den Berechnungen Warneckes im hundertfachen Milliardenbereich.
„Wenn wir unterstellen, dass etwa 80 Prozent der Gebäude in den Händen der Bürgerinnen und Bürger liegen, so müssen diese etwa 620,8 Milliarden Euro von den gesamten 776 Milliarden Euro aufbringen. Auch wenn natürlich nicht alle Gebäude im Endeffekt eine Wärmepumpe erhalten, so machen diese Zahlen deutlich, dass die kalkulierten Kosten im Gesetzentwurf viel zu niedrig sind und die Annahmen unrealistisch. Der Gesetzentwurf ist mithin in sich unschlüssig.“
In dem Gesetzesentwurf kommt Habeck zu ganz anderen Zahlen. Wenn bis 2029 rund 9,157 Milliarden und in den folgenden Jahren bis 2045 Kosten in Höhe 5,039 Milliarden anfallen würden, käme man gerade einmal auf eine Summe von rund 135 Milliarden Euro. Habeck und sein Ministerium hätten sich damit nach den Berechnungen des Eigentümerverbandes um fast 500 Milliarden Euro verrechnet. Auch wenn diese Berechnung wohl eher als Orientierung dient, macht sie deutlich, dass Habeck mit seiner Kalkulation völlig daneben liegt.