„Vom Tagebau in den Bundestag“ – das war das Motto der grünen Pressesprecherin Kathrin Henneberger, die aktuell in Lützerath vor Ort ist. Nach ihrem gestrigen Interview mit Sascha Hingst heißt es nun aber wahrscheinlich „vom ARD-Mittagsmagazin auf die Ersatzbank“, denn ihr Statement war nicht mehr, als ein absoluter Totalausfall – eine Blamage für die Grünen.
Schon Hingst erste Frage bringt die Grüne in eine Notlage: „Sie sind grade in Lützerath, ist man da als Grüner noch willkommen?“ Mit monotoner stimme und leerem Blick antwortet Henneberger, die vor ihrer politischen Karriere selbst Aktivistin und Pressesprecherin der linksextremen Gruppierung „Ende Gelände“ war: „Natürlich bin ich hier noch willkommen, ich bin heute hier als parlamentarische Beobachtung. Ich bin jeden Tag hier“ – doch Frau Henneberger scheint ihren Worten selbst keinen Glauben zu schenken.
Die Grünen haben ihren Rückhalt in Lützerath längst verloren – sofern sie ihn unter den Klimaterroristen überhaupt jemals hatten. Auf Twitter kursieren bereits Videos von Extremisten, die den Grünen ihren Hass entgegenschreien.
„Ihr habt die hierher geschickt, die Grünen NRW. Ihr leitet diesen Einsatz. Man brauch keine parlamentarische Beobachtung“. – schreit einer der Besetzer, der auf einem hölzernen Hochplateau, Teil der selbstgebauten Barrikaden, sitzt, einem Kollegen von Henneberger ins Gesicht. Im Hintergrund schreit eine Frau „Und damit seid ihr Täter!“ Der Grüne hat dem nichts entgegenzusetzen – „Ich muss hier nicht sein, wenn ihr mich hier nicht haben wollt, kann ich wieder gehen“.
Kathrin Henneberger ergeht es derweil genauso. Als sie nach der Frage, was aus den grünen Wahlkampfversprechen geworden ist, demnach keiner mehr sein Zuhause verlassen müsse, versucht dem Konzern RWE die Schuld in die Schuhe zu schieben unterbricht ARD-Moderator Hingst Frau Henneberger, um sie mit der Realität zu konfrontieren: „Das wussten sie auch alles schon vor der Wahl im Wahlkampf. (…) Haben Sie den Mund zu voll genommen?“
„Nein, das haben wir nicht“ – eine Mischung aus Empörung, Angst und Verunsicherung zieht über ihr Gesicht. Immer wieder hält sie kurz inne und schaut zur Seite, als würde sie dort nach Hilfe suchen. Doch ARD-Moderator Hingst hat kein Erbarmen: „Die Räumung findet doch statt, weil der Grüne Wirtschaftsminister mit RWE einen Vertrag gemacht hat, Lützerath darf weggebaggert werden. Das kann man ja richtig oder falsch finden, aber Fakt ist, das hat ein Grüner Minister ausgehandelt.“
„Es wurde dort ausgehandelt, aber ich finde es immer viel zu einfach“ – Henneberger strauchelt – „nur auf die Grünen raufzuhauen, weil wir haben ein gesamtes Problem. Wir haben ein Problem der Gesetzeslage, wir haben ein Problem des Kohlekonzerns, wir haben ein Problem der Koalitionspartner … und das die Klimakrise in ihrer Dringlichkeit immer noch nicht so behandelt wird.“
ARD-Moderator Hingst hält dagegen: „Sie sagen über all dem steht das Klima, aber sie haben ja zum Beispiel auch ganz bewusst gesagt, wir verzichten auf die Atomkraft, die hätten sie auch lassen können (…) sie haben schon eine sehr bewusste Entscheidung gefällt, die dafür sorgt, dass wir mehr Kohle verstromen.
Henneberger ist offensichtlich überfordert und versucht den Fragen auszuweichen. Sie sucht nach Ausreden, versucht Phrasen zu dreschen – man müsse verstehen wie wichtig, die Klimakrise ist. Bevor Hingst sie endlich von ihrem Elend erlöst und das Interview beendet, quält sich die Grüne noch ein letztes „Atomkraft ist keine Lösung“ heraus.
Das ganze Interview offenbart nicht nur die argumentative Armut der Grünen, es zeigt eindrücklich wie das selbstgebastelte Kartenhaus von der grünen Energiewende und den friedlichen „Klimaaktivisten“ in sich zusammenfällt.