- In einem Interview sagt Habeck, dass er „stolz“ auf seine Staatssekretäre sei.
- Besonders Skandal-Staatssekretär Graichen sei ein „robuster Politiker“.
- Wegen dessen Loyalität hält er trotz aller Affären an ihm fest, lässt er durchblicken.
„Ich habe Staatssekretäre, die etwas bewegen wollen. Und da bin ich stolz drauf!“, sagt Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck in einem Interview mit der WELT. „Patrick ist ein robuster Politiker“, lobt Habeck den Skandal-Staatssekretär Patrick Graichen, der eigentlich politischer Beamter nicht Politiker ist. „Und mit seiner konsequenten Art hat er sich darum gekümmert, eine Wirtschaftskrise und Gasmangellage abzuwenden, Gasspeicher zu füllen, LNG-Terminals zu bauen, Kohlekraftwerke ans Netz zu nehmen und die AKWs zu verlängern.“
Über die Filz-Affären rund um Graichen äußert sich Habeck defensiv. Zur umstrittenen Besetzung des Dena-Geschäftsführers durch Graichens Trauzeugen Michael Schäfer, sagt Habeck nur: „Es ist ein Fehler gemacht worden, aber ein heilbarer Fehler. Und der wird geheilt werden.“ Das Verfahren zur Besetzung werde neu gestartet, Schäfer muss gehen.
„Es geht auch um Loyalität“
Ob Graichen auch zurücktreten muss? Da hadert Habeck. „Es geht auch um Loyalität“, sagt er. Mit ihm im Team habe er gekämpft: Gegen die Gaskrise, gegen Kritiker im eigenen Lager, gegen Putin. Ganze Nächte gemeinsam durchgearbeitet. „Das ist keine Entschuldigung!“, wiederholt er 12-mal im Interview. Aber doch will er am Ende an Graichen festhalten – bis jetzt zumindest.