Der Gaspreisdeckel kommt in Deutschland, in anderen europäischen Ländern ist er schon Realität – dem US-Finanzdienstleister Goldman Sachs zufolge wird das zu enormen Problemen führen. In einer Analyse merkt Goldman an, dass die Gasversorgung diesen Winter in Europa zusammenbrechen könnte, wenn ein Gaspreisdeckel eingeführt wird – denn es ist schlichtweg zu wenig Energie vorhanden.
Goldman sieht nur eine Alternative, wenn die Ursachen des Energiemangels nicht behoben werden: „Anstatt den Energieverbrauch zu subventionieren, halten wir es für am effektivsten, wenn Regierungen die Nachfrage auf kontrollierte Weise drosseln”, schreibt Goldman.
Entscheidend sei, „dass die Nachfrage einbricht, damit Europa im Winter genug Gas zum Heizen hat. Das ist die Hauptpriorität.” Die europäische Energiekrise befinde sich an einem „Wendepunkt”.
Dass wesentliche Teile des Gases in Deutschland weiterhin zur Stromerzeugung verwendet werden, wäre allerdings nicht notwendig, wenn Deutschland Strom aus anderen Quellen wie Atom- oder Kohlkraftwerken gewinnen könnte.
Dazu schreibt Goldman: „Wenn mehr dieser Anlagen wieder in Betrieb gehen, bedeutet dies, dass Erdgas für den Winter priorisiert werden kann.”
Mit einer Atomkraft-Verlängerung könnte die Gasknappheit verhindert werden. Geschieht das nicht, führt nach der Goldman-Analyse die aktuelle Politik der Bundesregierung aber unmittelbar in eine Zwangsrationierung von Gas.
Das renommierte US-Unternehmen zeigt auf, wohin Habecks Politik des fortgesetzten Atomausstiegs bei gleichzeitigem Gaspreisdeckel führt: In einen Herbst der staatlichen Heizvorschriften und restriktiver Energierationierung.
Doch offenbar hat Habeck damit gar kein großes Problem – ansonsten würde er die offensichtlichen Gegenmaßnahmen ergreifen.