Die Schweiz stemmt sich gegen den Inflationstrend – während der Euroraum selbst in den offiziellen Zahlen zweistellige Teuerungsraten meldet, sank die Inflationsrate in der Schweiz zuletzt. Im September lag sie nur noch bei 3,3%. Die Alpenrepublik bildet damit eine einsame Insel im Inflations-Ozean. Aber warum kommt die Schweiz so glimpflich durch die Krise?
Ein Grund dafür: Der starke Schweizer Franken, der im Vergleich zu anderen Währungen an Wert gewonnen hat. Jüngst hat die schweizerische Zentralbank die Ära der Negativzinsen beendet und aufgehört, die Währung am Markt abzuschwächen. Die harte Währung verbilligt beispielsweise Importe. Die Preise für Lebensmittel sind zudem weniger stark vom Weltmarkt abhängig.
Wichtiger jedoch: Die Schweiz hat ein starkes Energienetzwerk. Die Eidgenossen setzen auf Wasserkraft und auf Atomkraft, sind so fast Autark in ihrer Energieversorgung. Ein zentraler Faktor ist zudem, dass das planwirtschaftliche Merit-Order-System, welches in der EU die Energiepreise an die hohen Gaspreise bindet, in der Schweiz nicht zum Tragen kommt.