Über obskure Vereinsstrukturen werden Erholungsaufenthalte für „ausgebrannte Umweltaktivisten“ von der Letzten Generation und anderen Gruppierungen organisiert. Recherchen der NOZ zeigen, dass die Bundesregierung diese Reha-Maßnahmen zumindest indirekt finanziell unterstützt.

Sie blockieren Straßen, sie beschmieren Gemälde und sogar vor der Besetzung von Flughäfen schrecken Vertreter der „Letzten Generation“ nicht zurück. Für viele Menschen unseres Landes machen die selbsternannten Klimaretter den ohnehin nicht einfachen Alltag noch schwerer. Viele der angeblichen Klimaschützer müssen sich wegen oft allgemeingefährlicher Störaktionen inzwischen vor Gericht verantworten.
Jeder, der die Aktionen der Gruppierung und die Selbstdarstellung der Protagonisten in den sozialen Medien verfolgt, kann beobachten: Neben dem Klimaschutz steht bei der Letzten Generation vor allem die eigene mentale Gesundheit im Vordergrund. Auch die NOZ berichtet von Atemübungen, die sich die Aktivisten in einem Workshop gegenseitig beibringen, um besser mit verbalen und körperlichen Angriffen umgehen zu können. Nach sämtlichen Straßenblockade gebe es zudem Treffen, um über die Gefühle der Mitwirkenden zu sprechen.
Retreat für Aktivisten mit Burnout
Sollte Mitgliedern der Letzten Generation der ganze Aktivismus trotz Bauchatmung und Supervision irgendwann zu viel werden, können sie sich vertrauensvoll an das Projekt „Zähne putzen“ wenden. Auf der Internetseite von „Zähne putzen“ heißt es: „Wir wollen emotional überlasteten oder ausgebrannten Umwelt-, Friedens- und Menschenrechtsaktivisten die Möglichkeit bieten, einen Rückzugs- und Retreatort in den verschiedenen GEN Gemeinschaften zu finden.“
GEN (Global Ecovillage Network) ist ein Verein aus Sachsen-Anhalt, der sich nach Eigenauskunft mit sogenannten Öko-Dörfern zusammenschlossen hat. Eine „ganzheitliche Lebensweise und Weltsicht“ haben sich diese Dörfer auf die Fahne geschrieben.
250.000 Euro gab’s vom Bund
So weit die Selbstdarstellung. Recherchen der NOZ bringen aber Erstaunliches zutage: Die GEN-Dörfer haben in den letzten drei Jahren mehr als 250.000 Euro Unterstützung vom Bund erhalten – Geld, von dem offenbar auch die ach so ausgebrannten Aktivisten profitieren, die sich dort scheinbar regelmäßig zu Erholungszwecken aufhalten.
Kostbares Steuergeld für Leute, die Straßen und Flughäfen blockieren, Pipelines besetzen, Kunstwerke zerstören – und mit ihren Aktionen regelmäßig Menschenleben gefährden? Offiziell natürlich nicht. Nach Angaben eines Sprechers des Bundesumweltministeriums seien mit den Geldern nur Projekte in zukunftsfähigen Regionen gefördert worden. Die Erholung der Klimaaktivisten sei nicht unterstützt worden, heißt es gegenüber der NOZ.
Weitere Recherchen der NOZ machen jedoch deutlich, dass die Klimaaktivisten zumindest indirekt durchaus von den Förderungen profitieren. So nutzt das Projekt „Zähne putzen“ etwa die Infrastruktur eines geförderten Ökodörfer-Vereins – den es ohne Steuergelder wohl gar nicht geben würde.