Ein Grünen-Bundestagsabgeordnete hat auf Twitter womöglich Geschichten zur Wirksamkeit von Wärmepumpen schlicht erfunden. Um seine Story zu untermauern verwendet er Wikipedia-Bilder. Später erklärt er, dass die Bilder nur illustrierend für die jeweilige Bauart stehen würde. Antworten auf kritische Fragen von Twitter-Usern bleibt er schuldig.
Der Tweet: Bernhard Herrman, Bundestagsabgeordneter für die Grüne Partei macht derzeit mit einem Tweet auf sich aufmerksam: „Altes Bauernhaus, Wände 80 cm stark, Energieberater bestätigt: Wärmepumpe auch schon ohne Dämmung sehr sinnvoll.“
- Schon in den Kommentaren hagelt es Kritik. Nutzer erklären, dass dieses Haus niemals eine Wandstärke von 80 cm haben können, da dies für die Bauart des Hauses völlig untypisch wäre.
- In einem zweiten Tweet preist er erneut die angebliche Wirksamkeit der Grünen Politik an: „Reihenhaus Bj 1994 – Heizung „will“ bei -12°C ca. 60°C Vorlauf. Bekommt es nicht, nur 50°C … aber nachts dafür auch 45°C an solchen Tagen. Niemand friert. Niedertemperatur passt! Mit grö. HKs & Dämmen „fliegt“ das! #Grips statt #Klimaschmutzlobby!”, so der Grünen-Politiker
Dabei bleibt es aber nicht: Der Grünen-Politiker hat die Geschichte über das „alte Bauernhaus“ wohl einfach herbeiphantasiert. Beide Gebäude wurde nämlich etwa nicht einfach von dem Grünen-Politiker fotografiert sondern einfach aus Wikipedia übernommen. So steht das „alte Bauernhaus“ in Sachsen, das „Reihenhaus“ ist hingegen mehrere hunderte Kilometer entfernt im Taunus zu finden.
Nun erklärt Bernhard Herrmann: „Das Beschriebene zu den Tweets „Altes Bauernhaus“ und „Reihenhaus Bj 1994“ sind reale Fälle aus Sachsen. Die Fotos stehen nur illustrierend für diese Gebäudetypen; Quelle jeweils Wikipedia“. Dennoch bleiben große Fragezeichen.
Sind seine Geschichten auch Fake? „Sie haben offensichtlich beide Bilder aus Wikipedia übernommen. Können Sie hier – wenigstens anonymisiert – den Bericht des Energieberaters zeigen? Den müssten Sie angesichts der konkreten Daten ja schriftlich haben.” Das fragte ein Twitter-User.
- Die Antwort des Bundestagsabgeordneten macht die Geschichte nicht glaubwürdiger: „Warum sollte ich? Bitte selbst Augen auf und bereit sein, auch Positives wahrzunehmen. Sie müssen es nicht glauben”, so Bernhard.