
Gegenüber Pleiteticker.de erklärt Faesers Bundesinnenministerium: „Ein Zusammenhang schrecklicher Einzeltaten mit der Migrationspolitik existiert nicht“.
Der schrecklichen Messer-Angriffe von Illerkichberg und Ludwigshafen durch zwei Asyl-Bewerber hat eine neue Debatte über Straftaten infolge gescheiterter Migration entfacht. Bundesinnenministern Nancy Faeser (SPD) sieht keinen Zusammenhang zwischen einer Häufung solch schwerer Straftaten und der Migrationspolitik. „Ein Zusammenhang schrecklicher Einzeltaten mit der Migrationspolitik existiert nicht“, ließ Faesers Bundesinnenministerium auf Nachfrage von Pleiteticker.de ausrichten.
Dabei sind laut der Auswertung des Bundeskriminalamtes „Kriminalität im Kontext von Zuwanderung“ bei Straftaten gegenüber dem Rest der Bevölkerung deutlich überrepräsentiert, besonders bei schweren Straftaten gegen das Leben oder die sexuelle Selbstbestimmung.
Heißt konkret: Bei Straftaten gegen das Leben sind Zuwanderer – gemessen an der Größe der Bevölkerungsgruppe – mehr als sechs Mal häufiger Tatverdächtige, bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung knapp viermal häufiger. Das Bundesinnenministerium will hier keine Schlüsse zulassen. Ein „seriöser Vergleich von deutschen Tatverdächtigen und tatverdächtigen Zuwanderern“ sei wegen fehlender soziodemografischer Daten über Zuwanderer „nicht möglich“, heißt es weiter.
Die Gruppe der Zuwanderer könne „kaum akkurat bestimmt werden“. Pleiteticker.de hat beim Bundeskriminalamt und beim Statistischen Bundesamt nachgefragt. Das BKA kann die Größe der beschriebenen Bevölkerungsgruppe tatsächlich nicht konkret benennen. Das Statistische Bundesamt hingegen schon: In Deutschland leben rund 1,9 Millionen Zuwanderer – rund 10 Prozent davon sind in Deutschland geboren.