- Nach pleiteticker.de-Informationen kassierte Eckart von Hirschhausen für mehrere Moderationstätigkeiten 2021 mehrere tausend Euro von der Bundesregierung.
- Während der Corona-Jahre war der Wissenschaftsjournalist und ÖRR-Moderator einer der vehementesten Unterstützer der restriktiven Corona-Politik.
- Hirschhausen reiht sich damit in eine lange Liste von öffentlich-rechtlichen Journalisten ein, die sich von der Regierung bezahlen ließen.
Von Jonas Aston, Sven Versteegen und Max Mannhart
Eckart von Hirschhausen hat nach Recherchen von pleiteticker.de 2021 mehrere tausend Euro von der Bundesregierung erhalten. Konkret geht es um mehrere Moderationen für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und das Auswärtige Amt (AA).
Hirschhausen ist Arzt, Moderator und Comedian und arbeitet für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Er moderiert verschiedene überwiegend wissenschaftsjournalistische Sendungen u.a. für WDR, Das Erste und 3Sat.
Das ist der Hintergrund: Eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD zeigte im März, dass sich hunderte (anonym vermerkte) Journalisten von der Bundesregierung haben bezahlen lassen. Pleiteticker.de enthüllte damals, dass gleich mehrere bekannte Gesichter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks darunter waren – etwa Judith Rakers. Nun weitet sich der Skandal noch weiter aus – denn u.a. das Auswärtige Amt hat erst jetzt seine Daten nachgereicht. Diese zeigen einen „Journalisten 34“. Nach Recherchen von pleiteticker.de verbirgt sich dahinter: Eckart von Hirschhausen.
Das hat Hirschhausen getan: Vom Auswärtigen Amt wurde Hirschhausen im April 2021 für eine Moderation zu einem seiner Lieblingsthemen bezahlt: Corona. Thema der Veranstaltung war: „Ist der COVID-Impfstoff global gerecht verteilt? COVAX und die deutsche Impfdiplomatie“. Wie viel Geld Eckart von Hirschhausen für diese Tätigkeit genau erhalten hat, ist unklar. Eckart von Hirschhausen taucht in einer längeren Liste von Journalisten auf, bei welchen nicht die einzelnen Honorare, sondern lediglich die Gesamtvergütung aufgeführt wird. Im Schnitt erhielten die Journalisten vom Auswärtigen Amt 1.923,12 Euro – bei Hirschhausen ist aufgrund seiner Prominenz aber auch eine höhere Summe möglich.
Die Tabelle der Bundesregierung zeigt „Journalist 34“: Dahinter verbirgt sich Hirschhausen
Vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat Hirschhausen 2021 für eine Moderationstätigkeit sowie einen Auftrag im Rahmen von „Social Media“ parallel weitere 4812,44 Euro erhalten.
Hirschhausen führte ein Gespräch mit Maria Flachsbarth, der parlamentarischen Staatssekretärin des BMZ. Außerdem erstellte er einen kurzen Videobeitrag für „Social Media“, in dem er drei Fragen über die 17 Nachhaltigkeitsziele beantwortet.
Hirschhausens Corona-Rolle: Erhalten hat Hirschhausen das Geld 2021, also mitten in der Corona-Zeit. Damals exponierte sich Hirschhausen als einer der vehementesten Unterstützer der restriktiven Corona-Politik. Ende 2021 warb er noch bei „Hart aber Fair“ für die Impfung und grenzte Ungeimpfte aus. So erklärte Hirschhausen: „Die Spaltung der Gesellschaft ist eh schon da.“ Außerdem hielt er es „für eine Körperverletzung andere mit seinen ungeschützten Aerosolen zu belästigen“.
Die Impfung bezeichnete er im ARD-Morgenmagazin als „Segen“. Er forderte Ärzten, die ihren Patienten nicht zur Impfung raten würden, die Approbation zu entziehen.
Jetzt weiß man: Während Eckart von Hirschhausen als volksnaher, unabhängiger Experte im Fernsehen auftrat und die Corona-Debatte aufmischte, kassierte der öffentlich-rechtliche Journalist Geld von der Bundesregierung.