
Vergangene Nacht schrammte Europa knapp an der Netz-Notlage vorbei: Die Frequenz im Stromnetz sackte drastisch ab.
Vergangene Nacht kam es im europäischen Stromnetz zu einem ungewöhnlichen Frequenzabfall. Wenn die Frequenz im Stromnetz fällt bedeutet dies, dass gerade mehr Strom verbraucht wird, als erzeugt wird. Es kann also sowohl erhöhter Verbrauch zu einem Frequenzabfall führen, als auch ein plötzlicher Rückgang des eingespeisten Stroms.
Die Netzfrequenz liegt normalerweise stabil zwischen 49,99 Hertz und 50,01 Hertz. Obwohl jedes verfügbare Kohle- und Gaskraftwerk am Netz war sackte die Frequenz diese Nacht auf 49,900 Hertz ab – ein ungewöhnlich starker Frequenzabfall. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ähnliche Abfälle in den kommenden Tagen folgen könnten. In Deutschland ist die Netzstabilität anhand eines 7-Stufen-Plans geregelt. Fällt die Netzfrequenz unter 49,8 Hertz, müssten „Leistungsreserven“ aktiviert werden. Ob diese überhaupt noch bestehen, ist fraglich. Ab 49 Hertz finden erste sogenannte „Lastabwürfe“ statt. Insgesamt würden dann 10 bis 15 Prozent der Verbraucher betroffen sein.