
Die Zinserhöhungen der EZB scheinen ihr Ziel bisher zu verfehlen: Die Inflation klettert weiter steil nach oben. Im Oktober erreichte die Teuerung ihren höchsten Stand seit der Einführung des Euros.
Die Inflation im Euro-Raum ist im Oktober erstmals über die Marke von zehn Prozent geklettert. Die Verbraucherpreise stiegen angeheizt durch den anhaltenden Preisschub bei Energie innerhalb der Jahresfrist um 10,7 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Montag auf Grundlage einer ersten Schätzung mitteilte. Das ist der höchste Inflationswert seit Einführung des Euros im Jahr 1999. Damit liegt die Inflation mehr als fünfmal so hoch wie die von der EZB ausgegebene Zielmarke von zwei Prozent. Die Zinserhöhungen aus Frankfurt haben also bisher den gewünschten Effekt verfehlt. Vergangene Woche hatte die Zentralbank den europäischen Leitzins auf zwei Prozent angehoben. Erneut sind die Energiepreise der Hauptinflationstreiber. Energie verteuerte sich binnen Jahresfrist um 41,9 Prozent.
Dennoch sind das nur die offiziellen Zahlen, deren Berechnung die wahre Inflation verschleiert. So fließen in die offizielle Berechnung unter anderem auch Durchschnittspreise für Waschmaschinen und ähnliches ein. DIe Menschen bemerken die Inflation jedoch primär in Energiekosten sowie den Preisen für Wohnen und Lebensmittel. Pleiteticker.de berechnet die Inflation mit den Daten, auf die es wirklich ankommt. Gemäß unserer Rechnung liegt „die wahre Inflation“ bei über 55 Prozent.