
Die Belastung der europäischen Asylsysteme steigt und steigt. Die Chefin der EU-Asylbehörde warnt: Die steigenden Antragszahlen werden anhalten. Millionen Registrierungen hätten die europäischen Aufnahmesysteme aber „unter erheblichen Druck“ gesetzt.
Die Chefin der EU-Asylbehörde (EUAA), Nina Gregori, geht von einer weiteren Zunahme von Asylbewerbern in der Europäischen Union aus. „Es ist ziemlich klar, dass die steigenden Antragszahlen in absehbarer Zeit anhalten werden“, sagte Gregori den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Instabilität und Bedrohungen der menschlichen Sicherheit seien Merkmale der heutigen Welt. „Leider sind sie nicht vorübergehend.“
Zwischen Januar und Oktober dieses Jahres seien in der EU fast 790.000 Asylanträge gestellt worden. Das sei ein Anstieg von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Angaben der EU-Asylbehörde stammen die meisten Asyl-Antragsteller aus Syrien, Afghanistan und der Türkei. Dabei sind die Flüchtlinge aus der Ukraine nicht mitgerechnet: Sie müssen in der EU kein reguläres Asylverfahren durchlaufen, sondern erhalten „vorübergehenden Schutz“. Gregori zufolge sind dafür 4,7 Millionen Menschen registriert worden. Die Aktivierung der Richtlinie über vorübergehenden Schutz habe den Zusammenbruch der nationalen europäischen Asylsysteme verhindert, sagte Gregori. Die Millionen Registrierungen hätten die europäischen Aufnahmesysteme aber „unter erheblichen Druck“ gesetzt.
Auch in Deutschland steigt die Zahl der illegalen Einwanderer, die Asyl beantragen wollen, kontinuierlich. „Wir haben in den letzten Monaten stetigen Anstieg der illegalen Einreisen nach Deutschland erlebt, insbesondere über die tschechische Grenze“, sagt der Migrationsexperte der CDU im Bundestag, Christoph de Vries, im Rahmen der Dokumentation „Die Wahrheit über die neue Migrationskrise“ zu pleiteticker.de. „Das wird der größte Zuzug seit viele Jahrzehnten in Deutschland sein und wir steuern auf eine Situation zu, wo wirklich die Kapazitäten erschöpft sind und wo es eng wird.“