- Die Blockadeaktionen der Letzten Generation haben in Österreich ihr erstes Todesopfer gefordert.
- Ein Rettungswagen, der auf dem Weg zu der Reanimation eines älteren Mannes war, wurde durch die Blockade aufgehalten – und kam zu spät.
- Die Letzte Generation stritt erst alles ab, doch mussten dann zugeben: Sie haben sich bei der Aktion nicht an ihren Rettungsplan gehalten.
In den letzten Monaten drehte sich die Debatte um die Letzte Generation fast ausschließlich um die Frage: Gefährden die Aktionen Menschenleben? Entfacht wurde diese Diskussion vor allem letztes Jahr nach dem Tod einer jungen Radfahrerin in Berlin. Sie hatte einen schweren Unfall mit einem Betonmischer, doch die Rettungskräfte kamen zu spät, nachdem sie an einer Klimakleber-Blockade aufgehalten wurden. Nachdem die betroffenen „Aktivisten“ in diesem Fall freigesprochen wurden, gab es für die Letzte Generation kein Halten mehr.
Sie blockierten die gleiche Stelle in der Nähe des Unfallortes direkt wieder, machten wichtige Zufahrtsstraßen zu Krankenhäusern dicht und vergangen Monat haben sie es sich dann zur Mission gemacht, ganz Berlin lahmzulegen. Die Letzte Generation stritt immer alle Vorwürfe ab. Selbst bei Videobeweisen von Krankenwagen mit Blaulicht an ihren Blockaden, erzählten sie Lügengeschichten – sie hätten ja schließlich einen Notfallplan, deshalb kann sowas ja gar nicht passieren. Nun ist es passiert.
Am Mittwoch brach in Wien ein 69-jähriger Mann morgens in seiner Wohnung zusammen. Der Notruf wurde gewählt und bereits vier Minuten später war ein Einsatzteam per Hubschrauber vor Ort – doch der Rettungswagen fehlte, denn der steckte im Stau. Am Verteilerkreis in Wien hatte die Letzte Generation die Straße blockiert, wodurch die Wagen erst einige Minuten später und erst nach Intervention der Polizei zu ihrem Patienten durch kamen. Zu spät.
Und die Letzte Generation? Die reagierte so wie sie es immer tun. Kein bitten um Entschuldigung, kein Beileid, nicht ein Ton über das Opfer. Stattdessen wieder Lügen. Sie hätten „weit und breit“ keinen Rettungswagen mit Blaulicht gesehen, tönte ihr Sprecher Florian Wagner. Außerdem würde sie immer die Rettungsleitstellen über ihre Protestaktionen informieren und wenn ein Einsatzwagen mit Blaulicht kommt, machen sie selbst verständlich immer frei. Noch am gleichen Abend musste er das Statement zurücknehmen: „Wir haben in der Hektik vor der Aktion nicht in der Rettungsleitstelle angerufen und über unsere Aktion informiert.“ Sie haben also gelogen. Tatsächlich waren die Leitstellen nicht informiert und wenn das schon nicht stimmt, werden sie den Krankenwagen wohl auch gesehen haben, so wie die Polizei es bestätigt hatte. Und wenn sie den Krankenwagen doch gesehen haben und trotzdem nicht reagiert haben, zu was macht sie das dann? Totschläger, Mörder – Terroristen?
Es ist ein einziger großer Terroranschlag und wir sind ihre Geiseln
Die Letzte Generation nimmt ganz klar in Kauf, dass sie durch ihre Proteste Menschenleben gefährden. Sie wissen, welchen irreparablen Schäden ihre Blockaden zur Folge haben können, tun es aber trotzdem – damit ist die Grenze von Fahrlässigkeit zu Vorsatz ganz klar überschritten. Sie behaupten zwar immer, sie wollen das alles gar nicht. Dass sie eigentlich lieber bei den Politikern protestieren würden, aber die einfach nicht zuhören. Dass sie nur deshalb den Protest in die Gesellschaft tragen. Sie glauben, dass sei eine Rechtfertigung. Doch in Wahrheit ist es ein Schuldeingeständnis. Was sie damit zugeben ist: Das alles hier ist ein einziger großer Terroranschlag und wir sind nur die Geiseln in dem Spielchen, das sie mit der Regierung treiben.
Nicht selten wird heutzutage eine Parallele zur RAF gezogen. Der Vergleich liegt nahe. Nicht nur weil es beides linke Gruppierungen sind, die die Bürger terrorisieren. Ich glaube das, was den Menschen ein so schauriges Deja-vú beschert, ist die Selbstgefälligkeit in ihren Augen. Es ist eine Selbstgefälligkeit, die viele Terroristen und Kriminelle vereint. Nur sie lässt den arroganten und narzisstischen Schluss zu, ausgerechnet man selbst könne sich das Recht herausnehmen, über das Leben anderer zu bestimmen. Der einzige Unterschied ist nur, dass sie es vom Zufall abgängig machen, ob Menschen sterben oder nicht. Vielleicht ist heute mal ein Krankenwagen dabei, der dann stecken bleibt, vielleicht auch nicht, sie werden jedenfalls nichts tun, um das schlimmste zu verhindern. Ansonsten ist die Einstellung der Letzten Generation eins zu eins die gleiche wie die der RAF.
Sie sind immer gewappnet mit einer höheren Verantwortung, die alles klein erscheinen lässt: Die Zukunft der ganzen Welt und aller zukünftigen Generationen liegt auf ihren Schultern – ein Menschenleben ist da doch nichts im Vergleich. Es gibt aber einen Grund weshalb unser Grundgesetz solche Abwägungen unmissverständlich verbietet. Ein Menschenleben darf niemals gegen das Leben eines anderen aufgewogen werden, es darf auch nicht gegen das Leben vieler anderer aufgewogen werden, nicht mal unendlich vieler. Denn wo sollte das auch hinführen? Heute ist es noch dieser eine Patient in Wien, von dem Klimakleber wahrscheinlich sagen werden: Der wäre sowieso gestorben. Morgen sind es schon zwei. Irgendwann kommen sie auf die Idee, dass auch hunderte Menschenleben immer noch weniger wären, als die Massen an Toten und all ihre potentiellen Nachfahren, die alle ganz sicher durch den Weltuntergang sterben werden. Mit dieser Denkweise könnte man im Namen der Klimakrise auch Anschläge, Massenmorde und Genozide rechtfertigen. Jede dieser Opferzahlen wäre immerhin kleiner als eine Zahl, die ins Unendliche gehen kann.
Die Proteste sind psychische Folter!
Die „Aktivisten“ der Letzten Generation sind der Überzeugung, wenn sie sich an eine Straße kleben, sprechen sie für eine höhere Weisheit. Sie selbst sind dabei natürlich in Besitz dieser höheren Weisheit. Und entweder alle anderen ergeben sich dieser und gestehen ihre Fehler ein oder sie müssen dafür bezahlen. Denn ehe nicht die ganze Welt sich auf jede einzelne Forderung einlässt, die die Letzte Generation hat, werden sie sich weiter festkleben. Sie werden sich weiter in unser Leben drängen, den Überraschungsmoment nutzen, um Chaos zu stiften.
Schon alleine ihre Protestform ist einfach nur psychische Folter. Sie nutzt aus, dass in den Autos rechtsschaffende Bürger sitzen, denn alle anderen kleben ja auf der Straße. Sie hocken sich auf die Fahrbahn, kleben sich schutzlos auf den Boden und stellen jeden Autofahrer, der nun das Pech hat, auf sie zu treffen vor die Wahl: Job verlieren oder mich überfahren? Patient sterben lassen oder mich überfahren? Den womöglich letzten Atemzug der Mutter auf dem Sterbebett verpassen oder mich überfahren?
Die Kleber haben keine Ahnung, was die hunderten Menschen dort auf die Autobahn gebracht hat, aber sie wissen – aus ihrer Selbstgefälligkeit und ihrem Fanatismus heraus: Nichts davon kann wichtiger sein als ihre Mission. Und während ein Mensch ganz alleine in einem Krankenwagen auf der Autobahn stirbt, weil die Kleber dort kleben und sie keiner überfährt, machen sie die Autofahrer zu Werkzeugen in ihrem Todesspiel. Aber für das alles kann es ein Ende geben: Wenn die Regierungen der Länder ihren Forderungen zustimmen.
Was ist das bitte sonst wenn nicht Terrorismus?