- Pink Floyd Mitgründer Roger Waters ist ins Visier des Berliner Staatsschutzes geraten.
- Der Grund: Verdacht auf Volksverhetzung und Antisemitismus im Zusammenhang mit seiner Deutschlandtournee.
- Die Ermittlungen wurden aufgrund seiner Bühnenkleidung eingeleitet, die an eine SS-Uniform erinnert.
Nach Roger Waters‘ Auftritt in Berlin ermittelt nun der Staatsschutz gegen ihn. Waters trat in einem langen schwarzen Ledermantel und einer roten Armbinde auf – eine Garderobe, die laut einem Polizeisprecher einer SS-Uniform ähnlich sieht. „Wir ermitteln wegen Verdachts auf Volksverhetzung“, bestätigte der Sprecher dem Spiegel.
Kontroverse Kleidung: Die Kleidung könne, so der Sprecher, dazu beitragen, „die Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes zu verherrlichen“. Die Störung des öffentlichen Friedens sei ebenfalls eine mögliche Konsequenz. Die Staatsanwaltschaft wird nach Abschluss der Ermittlungen entscheiden, ob eine Straftat vorliegt.
Waters trägt die umstrittene Uniformjacke während der Aufführung des Stückes „In the Flesh“ aus dem Album „The Wall“. Die Hauptfigur in dieser Welt stellt sich während des Liedes als Diktator dar. Alle Beweise, ob belastend oder entlastend, werden in die Untersuchung einbezogen, so der Sprecher.
Linker Antisemitismus
Waters wurde bereits mehrfach wegen antisemitischer Äußerungen und seiner Nähe zur BDS-Kampagne, einer antiisraelischen Boykottinitiative, kritisiert. Ein Konzert in Frankfurt am Main sollte deshalb abgesagt werden, doch das Verwaltungsgericht folgte einem Eilantrag Waters’ gegen die Absage.
„Unerträglicher“ Auftritt: Die Auftritte des Musikers stoßen auf Widerstand. Dieter Reiter, Oberbürgermeister von München, wo ebenfalls ein Konzert stattfand, bezeichnete die Situation als „unerträglich“.
Waters‘ Konzert in Berlin sorgte auch in Israel für Empörung. Das israelische Außenministerium beschuldigte ihn, „die Erinnerung an Anne Frank und die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden beschmutzt“ zu haben. Israel’s UN-Botschafter Danny Danon nannte Waters auf Twitter einen der „größten Judenhasser unserer Zeit“.