Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat bei einer Veranstaltung in Ankara überraschend seine Zustimmung zur Aufnahme Finnlands in die NATO erteilt – währenddessen wartet Schweden weiter auf eine Entscheidung.

Bei einer Veranstaltung in Ankara hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan überraschend seine Zustimmung zur Aufnahme Finnlands in die NATO erteilt, während Schweden weiter auf eine Entscheidung wartet. Der Ratifizierungsprozess für Finnland im Parlament werde eingeleitet.
Die Türkei nutzt ihre strategische Lage zwischen Europa und Asien, um ihren Einfluss in der NATO auszubauen. Erdoğans Entscheidung, Finnland den NATO-Beitritt zu ermöglichen, signalisiert seinen Wunsch, seine Position innerhalb der Organisation weiter zu festigen. Schweden bleibt jedoch weiterhin in der Warteschleife, während Experten vermuten, dass die Türkei ihre Zustimmung als Verhandlungshebel innerhalb der NATO nutzt.
Seit Monaten blockiert die Türkei den gleichzeitigen Beitritt von Schweden und Finnland zur NATO. Ihre Vorbehalte richten sich hauptsächlich gegen Schweden, dem sie einen unzureichenden Einsatz gegen „Terrororganisationen“ vorwerfen. Ankara bezieht sich dabei insbesondere auf die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK.
Seit ihrer Antragsstellung im Mai 2022 betonten Schweden und Finnland wiederholt, dass sie gemeinsam und „Hand in Hand“ in die NATO aufgenommen werden möchten. Das war eine Reaktion auf den Angriff Russlands auf die Ukraine.