
Am Samstag, den 5. November, haben die Geschäfte in Stuttgarts Innenstadt lang geöffnet. Bis 22:00 Uhr können Shopper in den Läden einkaufen gehen. Doch auch hier ist die Energiekrise nicht weit – und damit Sparmaßnahmen. Die ca. 240 Mitglieder umfassende City-Initiative Stuttgart setzt eine außergewöhnliche Energiesparmaßnahme um.
Den Stuttgarter Nachrichten gibt Citymanager Sven Hahn mehr Auskunft über die Aktion. „Statt der über die vergangenen Jahre etablierten Illumination des Königsbaus wird nun ein sogenannter Energy-Dancefloor der zentrale Anlaufpunkt im Herzen des Zentrums sein.“ Im Zuge der Energiekrise habe man beschlossen, ein Zeichen zu setzen. Statt mit der Beleuchtung des imposanten Königsbaus Strom zu verbrauchen, will man durch den Energy-Dancefloor lieber selbst welchen produzieren. Bei genug erzeugtem Strom wollen lokale Unternehmen – inklusive der Stadtwerke Stuttgart – sogar Geld an eine Benefizaktion spenden.
Rund 70 Quadratmeter Tanzfläche sollen vor dem Kunstmuseum am Schlossplatz ausgelegt werden. Verschiedene Tanzgruppen werden ab Mittag anwesend sein und Strom erzeugen. Dieser kann zwar nicht ins Stromnetz eingespeist werden, soll aber der Versorgung des Events dienen. Man könne mit dem Strom gleich vor Ort alles rund um die Bühne am Laufen halten, sagt Hahn. Passanten sollen durch kleine Workshops und Tanzwettbewerbe auf die Tanzfläche gebracht und gleichzeitig als Stromerzeuger „eingespannt“ werden.
Einer gewissen Ironie entbehrt das nicht: Bei einem schönen Abend für die Stuttgarter sollen sie sich auf der Tanzfläche auspowern, um benötigten Strom selbst zu produzieren. Ob das in Zukunft zur deutschlandweiten Regel wird?