
Windnenergie produziert wetterbedingt nicht nur zu wenig Strom, sondern immer wieder auch zu viel Strom. Doch dieser Überschuss muss gesetzlich dennoch voll bezahlt werden. Die wahren Kosten der Energiewende steigen ins Unermessliche.
Nicht vom Wetter abhängig sein. Das war lange Ziel des menschlichen Strebens. Die grüne Energiewende verkehrt das in die andere Richtung. Deutschland setzt auf Wind- und Solarenergie und macht sich damit immer weiter von Wetter und Witterung abhängig. Dafür zahlten die Deutschen in 2021 jetzt sagenhafte 800 Millionen Euro – für Strom, der nie verbraucht wurde.
Es ist das ewige Problem mit der Windenergie: Gibt es keinen Wind, dann gibt es auch keinen Strom. Wenn es aber windig ist, dann produzieren die Windräder zu viel Energie – dann müssen Windkraftanlagen abgeschaltet werden. Und genau das kostet die Deutschen dieses Jahr 807 Millionen Euro. Denn der überflüssige Strom, der hätte eingespeist werden können, wird vergütet.
So kommt es an windigen Tagen dazu, dass die Turbinen im Norden Deutschlands so viel produzieren, dass es zu wenige Abnehmer für den produzierten Strom gibt. Da eine Verteilung in den Süden Deutschlands auch noch kaum möglich ist, weil die Stromtrassen, die überschüssigen Windstrom in den Süden transportieren sollen, sich noch im Bau befinden, müssen Windparks immer häufiger abgeregelt werden.
Für die Strommenge, die die Betreiber in dieser Zeit hätten einspeisen können, erhalten sie von den Netzbetreibern trotzdem eine Vergütung nach den gesetzlichen Tarifen. Und diese Summe ist dieses Jahr so hoch wie nie: 807 Millionen Euro. Rekordwert. Für Strom der nie existiert hat.
Problem wird immer größer
Das ergab eine Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linkspartei. Danach mussten die deutschen Stromkunden insgesamt 5800 Gigawattstunden vergüten, die theoretisch von den Windparks hätten erzeugt werden können. Im Jahr 2020 lag diese Entschädigungssumme noch bei 761 Millionen Euro, 2016 nur bei 373 Millionen Euro. In der Zeit der schwersten Energiekrise die Deutschland seit langem, wo Unternehmen und Verbraucher von Energiepreisen gebeutelt sind wie selten, zahlt Deutschland Geld für nie da gewesene Energie.
An windarmen Tagen sieht Deutschland sich einer großen Energiemangellage ausgesetzt und muss auf Kohle- und Atomstrom zurück greifen, weht starker Wind dann müssen wir auch für zu viel Strom bezahlen.
Und die Summe wird mit jedem Windrad das im windstarken Norden gebaut wird, so lange es weder die Nord-Süd-Stromtrassen noch nennenswerte Speicherkapazitäten gibt, immer größer.