
Das erste Date junger Paare fand früher gerne auf der Eislaufbahn statt. Doch händchenhaltend übers Eis schlittern und den Winter genießen – das war einmal. Wegen steigender Energiekosten machen 2022 viele Eisstadien die Pforten dicht; Winterromantik ade.
So verliert Mittenwald in Südbayern diese Weihnachtssaison seine Eislaufbahn. Am Sonntag öffnete sie das letzte Mal. Turtelnde Paare müssen in der oberbayerischen Stadt eine neue Location für glückliche Momente in Zweisamkeit finden. Radio Oberland berichtete, dass die Energiepreise in den letzten Monaten um rund 260 Prozent anstiegen, weswegen die Betreiber das Stadion jetzt aufgeben. Doch es gibt Hoffnung: Eine Crowdfunding-Aktion will 100.000 Euro einsammeln, um das Stadion offenhalten zu können.
Nicht nur im tiefen Süden fällt Schlittschuhlaufen diesen Winter flach. Auch im westfälischen Beckum hat sich der Stadtrat gegen eine Eislauffläche entschieden – wegen des hohen Energiebedarfs. Sogar einen Ersatz aus Plastik wollte man nicht finanzieren.
Im Ruhrgebiet ist Eislaufen im Winter Standard. In der urbanisierten Region gibt es in vielen Städten ein Eisstadion, wo Freunde und Familien an kalten Tagen Spaß haben. Die stillgelegte Zeche Zollverein bietet jährlich eine Eisbahn im Industrie-Look an. Doch 2022 fällt sie aus – ruhr24 berichtete, dass man Energie einsparen wolle. „Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen.“, heißt es auf Twitter. Als Ersatz gibt es vom 17. Dezember bis zum 8. Januar eine Rollschuhbahn. Diese bereite „mindestens genauso viel Freude“ wie die normale Eislaufbahn, sagen die Veranstalter. Ob das stimmt – fraglich.