
Der Fortbestand der sozialen Einrichtungen in Deutschland ist in Gefahr: Viele gemeinnützige Organisationen wissen nicht, wie sie die gestiegen Strom- und Gaspreise bezahlen sollen.
„Sie stehen mit dem Rücken zur Wand und können nicht noch Monate auf einen Energiepreisdeckel warten“, so Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland.
Gesetzlich sei es den Einrichtungen nur in beschränktem Umfang gestattet, Rücklagen aufzubauen, berichtet Lilie gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nun wüssten sie nicht, wie sie die gestiegenen Strom- und Gaspreise bezahlen sollten.
Auch in der Politik ist man auf die Situation aufmerksam geworden: Bundesfamilienministerin Lisa Paus von den Grünen will den ehemals im Zuge von Corona ins Leben gerufenen milliardenschweren „Abwehrschirm“ nun auch für die sozialen Einrichtungen nutzen.
„Denn gemeinnützige Einrichtungen wie die Tafeln, Beratungsstellen oder Schutzeinrichtungen sind für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unerlässlich“, sagte sie gegenüber der Funke Mediengruppe. „Deshalb müssen wir den wirtschaftlichen Abwehrschirm so weit aufspannen, dass die soziale Infrastruktur darunter ebenso Schutz findet wie die Vereine und Initiativen der Zivilgesellschaft.“
Ob für die sozialen Einrichtungen am Ende tatsächlich mehr, als nur ein paar warme Worte unserer Bundesfamilienministerin bleibt, ist abzuwarten. Immerhin ist die Unternehmensrettung während Corona trotz des Sondervermögens, nicht grade erfolgreich gewesen.
Man kann nur hoffen, dass Lilie mit seiner Warnung, dass der „sozialen Infrastruktur der Zusammenbruch“ droht, nicht rechtbehält.