
Aufgrund des Ukraine-Krieges und dem Ende russischer Lieferungen sucht Deutschland verzweifelt nach alternativen Quellen für Gas. Ein Hoffnungsschimmer: LNG-Importterminals, mit denen Flüssiggas per Schiff nach Deutschland gebracht werden kann. Eines dieser Terminals sollte in Hamburg entstehen – doch nun steht das Projekt vor dem Aus!
Monatelang hatte Hamburgs Bürgermeister Tschentscher (SPD) für das Terminal gekämpft – doch seinen Kampf hat er verloren. Der Grund: Schlick. Denn am geplanten Standort in Hamburg-Moorburg an der Süderelbe müssten rund 500.000 Kubikmeter Schlick weggebaggert werden. Doch wohin damit? Die Hansestadt hat schon genug Probleme, den normalerweise anfallenden Schlick loszuwerden. Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) hatte sich deshalb mit der Bitte um Hilfe an den Bund und seinen Parteifreund Robert Habeck gewandt. „Lieber Robert..:“, begann der dreiseitige Brief des Senators, indem er die Problematik darlegte. Doch das Wirtschaftsministerium wies ihn kühl ab. Das zuständige Wasserschifffahrtsamt habe Bedenken, dass der in der Elbmündung entsorgte Schlick wieder fortgespült wird und die Fahrrinne versanden lässt – und will das Problem nicht lösen. Auch bei der Kostenübernahme eventueller Klagen von Unternehmen wegen der Belastung des Hafenverkehrs durch das Gasterminal wollte der Bund Hamburg nicht entgegenkommen. Fatal in einer schweren Gaskrise!