Deutschland nimmt im ersten Quartal 2023 mehr Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan und der Türkei auf als alle anderen EU-Staaten zusammen. Zwei Drittel der Syrer kommen nach Deutschland, bei Afghanen sind es 52 Prozent die in Deutschland ihren Antrag stellen.
Europa steckt in einer neuen Migrationskrise. Die meisten europäischen Staaten haben dies erkannt und handeln dementsprechend: Italien etwa ruft den Notstand aus, Griechenland baut eine Mauer. Viele Staaten weigern sich, Migranten aufzunehmen. Das einzige Land, was noch ohne größere Hindernisse jeden aufnimmt: Deutschland.
Diese Tatsache belegen jetzt auch aktuelle Statistiken. Aus einem Bericht des Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EASO) geht hervor, dass Deutschland im ersten Quartal 2023 mehr Asylbewerber aus Syrien, Afghanistan und der Türkei aufnimmt als alle anderen EU-Staaten zusammen.
Zwei Drittel der Syrer kommen nach Deutschland: Bis zum Stand 28. März verzeichnet die EU-Asylagentur (EUAA) jeweils fast 28.000 Asylanträge von Syrern und Afghanen europaweit. 67 Prozent der syrischen Anträge entfielen auf Deutschland. Damit kommen zwei Drittel der Syrer die in Europa ankommen, nach Deutschland.
Besonders auffällig ist der hohe Anteil von syrischen Flüchtlingen, die in Deutschland Schutz suchen. Insgesamt haben im Jahr 2021 rund 60.000 Syrer in Deutschland Asyl beantragt, das entspricht einem Anteil von fast 30 Prozent aller Asylanträge in Deutschland. Zum Vergleich: In allen anderen EU-Staaten zusammen wurden im selben Zeitraum lediglich 26.000 Asylanträge von Syrern registriert.
Deutschland nimmt mehr Afghanen als ganz Europa zusammen: Auch bei afghanischen Flüchtlingen ist Deutschland das bevorzugte Zielland in Europa. Im Jahr 2021 haben knapp 38.000 Afghanen in Deutschland Asyl beantragt, während alle anderen EU-Staaten zusammen lediglich 27.000 Asylanträge von Afghanen entgegengenommen haben. Heißt: 52 Prozent der afghanischen Antragssteller, stellen ihren Antrag in Deutschland.
Auch bei den 16.000 Türken, die bisher in diesem Jahr Asylanträge in der EU stellten, stellten 60 Prozent laut den Welt vorliegenden internen EUAA-Daten in Deutschland ihren Antrag.
Insgesamt wurden laut den EUAA-Daten 2023 bis zum 28. März rund 237.000 Asylanträge in der EU, Norwegen und der Schweiz gestellt – ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Anträge verteilen sich auf die Länder dabei folgendermaßen:
- Deutschland ist klarer Spitzenreiter mit rund 74.000 Anträgen in diesem Jahr
- Frankreich und Spanien folgen auf Nummer 2, beide Länder jeweils mit rund 36.000 Anträgen
- Danach folgen die beiden wichtigen Ankunftsstaaten Italien mit 29.000 und Griechenland mit rund 10.000 Asylanträgen
Was die Zahlen bedeuten: Deutschland ist mit seiner offenen Einwanderungspolitik europäischer Geisterfahrer. Während die anderen Länder kaum noch aufnehmen, schafft Deutschland sogar noch mehr Anreize nach Deutschland zu kommen. Die Zahlen zeigen: Die meisten Flüchtlinge möchten nach Deutschland und dass, weil sie hier sofort soziale Leistungen entgegennehmen können.
Deutschland kann so nicht weitermachen: Die Aufnahme von Asylbewerbern bleibt in Deutschland weiterhin ein umstrittenes Thema. Während Landräte, Bürgermeister, Gemeinderäte und Ministerpräsidenten warnen, dass Deutschland keinen Platz mehr für neue Flüchtlinge hat, will Innenministerin Faeser nichts von einer neuen Migrationskrise wissen.
Es ist aber eindeutig: Das Jahr 2023 ist ein Jahr des erneuten Migrationsstrom nach Europa und dementsprechend nach Deutschland. Ein Drittel mehr Flüchtlinge als 2022 im ersten Quartal ist der Indikator dafür.