Italiens Noch-Ministerpräsident Mario Draghi hat im Zusammenhang mit dem Gipfeltreffen der europäischen Wirtschafts- und Energieminister am Freitag den deutschen „Gaspreisdeckel“ kritisiert. „Angesichts der gemeinsamen Bedrohungen unserer Zeit können wir uns nicht aufteilen je nach Möglichkeiten unserer Haushalte“, erklärte Draghi. Dieser deutsche Alleingang sei „unsolidarisch“, so der Italiener weiter. Auch hätten deutsche Firmen hätten so Vorteile, die italienische Firmen nicht hätten. Der Kern der italienischen Empörung: Deutsches Geld wird für Deutschland verwendet und nicht nach Italien gepumpt.
„An den kommenden Gipfeltreffen der EU-Staats- und Regierungschefs müssen wir uns stattdessen geschlossen, entschieden und solidarisch zeigen“, erklärte Draghi. Auch Vertraute der designierten Ministerpräsidentin Georgia Meloni äußerten sich ähnlich: Guido Crosetto, ein einflussreicher Verbündeter Melonis, sieht das deutsche 200-Milliarden-Paket als einen Akt, der „die Logik der Union an ihren Wurzeln untergräbt.“