Die Gießerei Heger ist Marktführer in der Herstellung von Windrad-Spezialteilen, gehört zu den wenigen Firmen im Land, die das Know-How für diese Branche hat. Jetzt musste die Firmen-Gruppe aus der Pfalz Insolvenz anmelden. Hauptgrund dafür, dass der Ofen bald für immer aus sein könnte: Eine Steigerung der Energiekosten von 600 Prozent.
Die bittere Analyse von Geschäftsführer Johannes Heger: „Andere Länder in Europa schützen ihren industriellen Mittelstand besser.“
Betroffen ist unter anderem die Gießerei Heger Ferrit im Dorf Enkenbach-Alsenborn nahe Kaiserslautern. 130 Menschen sehen dort nun ihren Arbeitsplatz in Gefahr.
Extrem stark gestiegene Energie- und Materialkosten und eine Auftragsflaute in der Windkraftbranche belasten die Gießerei, die nun saniert werden soll. Sie produziert vor allem Spezialteile für Windräder. Heger ist also eine wichtige Firma für das, was die Bundesregierung Energiewende nennt.
Die Energiekosten des Unternehmens seien seit Beginn des Jahres von rund 100.000 Euro monatlich auf 700.000 Euro gestiegen, heißt es von Heger. Eine Steigerung von 600 Prozent, die die Heger-Gruppe nicht auf ihre Preise umwälzen könne.
Geschäftsführer Heger kritisiert die Ampel-Regierung scharf: Hilfsgelder für energie-intensive Firmen seien zwar angekündigt worden – eine Auszahlung aber bisher nicht erfolgt. Ein günstigerer Stromtarif oder weitere Finanzhilfen für den Mittelstand würden zwar diskutiert, seien aber noch nicht auf den Weg gebracht worden, sagte er dem SWR.