Die Zahl der Jugendlichen, die plötzlich und unvermittelt ihr Geschlecht wechseln wollen, ist in den letzten Jahren explodiert. Trans-Mädchen wie Zaya Wade, Tochter des berühmten NBA-Spielers Dwayne Wade, werden zu Ikonen dieser Generation stilisiert.

„A Girl like me“: Das ist der Titel des neuen Dazed-Covers, eines bekannten Mode-Magazins aus den USA – geziert von der 15-jährigen „Aktivisten“ Zaya Wade, die als junges Model zuletzt bei der MIU MIU Fashion Show auftrat. Zaya stand dank ihres berühmten Vaters, dem Basketball-Profi Dwayne Wade, schon früh in der Öffentlichkeit – so richtig bekannt wurde sie allerdings „erst“ mit zwölf, als sie ihr Coming Out hatte. Aus Zion wurde Zaya, aus einem Jungen ein Trans-Mädchen – eine Aktivistin.
Seitdem setzt sich Zaya für die Rechte der Trans-Community ein – in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview bei Dazed sagte sie: „Wir sind hier, wir sind queer. Wir sind hier, um zu bleiben und wir gehen nirgendwohin“. Und damit hat sie recht, denn die Zahl der Jugendlichen, die ihr Geschlecht wechseln wollen und dafür irreversible Eingriffe an ihren jungen Körpern vornehmen, ist in den letzten Jahren explodiert. Sie sind hier.
Doch das ist kein Grund zur Freude – es ist tragisch. Genauso tragisch, wie die Tatsache, dass junge Menschen wie Zaya von der woken Diversity-Bewegung zu Ikonen einer Generation stilisiert werden, die vor ihrer eigenen Identität flüchten will.
Identitätsflucht als Massenphänomen
Pubertätsblocker, Hormone, genitalverändernde Operationen – das ist es, was sich die Jugend von heute immer öfter wünscht. Was klingt wie ein schlechter Scherz, ist die bittere Realität tausender Kinder und Jugendlicher – in den USA und in Deutschland. Der Wunsch nach einer Transition, also der Geschlechtsumwandlung, ist ein regelrechtes Massenphänomen geworden. Eines das – anders als bei Zaya – mit überwältigender Mehrheit junge Mädchen betrifft.
Ärzte und Psychologen erklären sich den hohen Anteil von Mädchen, die sich das männliche Geschlecht wünschen, vor allem dadurch, dass sie in ihrer Pubertät enormen körperlichen und psychischen Unsicherheiten ausgesetzt sind. Eben waren sie noch Kinder, die mit Puppen spielten und plötzlich wachsen Brüste, Po und Achselhaare. Man wird launisch, bekommt Pickel und zum ersten Mal seine Tage, hat starke Regelschmerzen und wird auf der Straße plötzlich anders angeguckt als früher – Männer schauen auf eine junge Frau, nicht länger auf ein Kind.
Trans-Influencer bei Instagram und TikTok
All diese Unsicherheiten und Schwierigkeiten gab es früher natürlich auch, anders als heute gab es eines aber nicht: Social Media. Und genau das ist der Knackpunkt. Auf Plattformen wie Instagram, TikTok oder Facebook können sich nämlich schon kleine Kinder die vermeintlich perfekten Gesichter und Körper von Influencern anschauen – ohne zu verstehen, dass die ach so perfekten Gesichter durch Filter, Photoshop oder plastische Operationen geschaffen werden. Das erzeugt bei vielen pubertären Mädchen, und auch bei einigen Jungen, einen enormen psychischen Druck auch „perfekt“ sein zu wollen – und das führt nicht selten zu massiven Selbstwertproblemen und Ängsten, so wie man ist, nicht gut genug zu sein.
Für all das Leid bietet Social Media dann auch gleich eine Lösung: Trans-Influencer, die vermeintlich glücklich, lächelnd, verkünden, dass ein Geschlechtswechsel die Lösung aller ihre Probleme sei – dafür brauche es nicht mehr als ein paar Hormone und Skalpelschnitte. Phantasien, die von Ärzten und Therapeuten leider allzu häufig, unterstützt werden. Dabei sind gerade Therapeuten, eigentlich genau dafür da, den Trans-Wunsch ihrer Patienten kritisch zu hinterfragen.
Wenn Kritik unmöglich wird
Jeder junge Mensch, der eine geschlechtsanpassende Maßnahmen an seinen kleinen Körper vornehmen möchte, muss bislang noch eine mindestens einjährige psychotherapeutische Behandlung hinter sich bringen und einen „Alltagstest“ absolvieren – das bedeutet, dass er mindestens ein Jahr lang in der gewünschten Geschlechtsrolle leben muss. Das Problem ist, dass sich der Therapeut, selbst wenn er die Anpassung für falsch hält, selbst in Gefahr bringt, wenn er den Wunsch seines Patienten problematisiert. Schon die bloße Hinterfragung der Transidentität kann nämlich schnell als eine „Konversionstherapie“ ausgelegt werden – damit bezeichnet man die Behandlung „homosexueller Neigung“. Und diese Therapien sind seit Mai 2021 verboten – ein Therapeut, der nicht transaffirmativ arbeitet, riskiert also nicht nur seine Zulassung, sondern auch seine Freiheit.
Die Ampel arbeitet derweil fleißig daran, dass die letzten Hürden geschlechtsanpassende Maßnahmen vorzunehmen, abgeschafft werden. Statt Kinder und Jugendliche zu warnen und sie aufzuklären, macht unsere Regierung Werbung für Transgeschlechtlichkeit, Hormone und Pubertätsblocker – als wären es Gummibärchen und keine starken Medikamente, deren Wirkung man nie wieder rückgängig machen kann. Damit trägt unsere Bundesregierung aktiv dazu bei, dass immer mehr psychisch schwer angeschlagene junge Menschen vorschnell lebensverändernde, fatale Entscheidungen treffen.
Altersrollenkonflikte, Depressionen und Körperbildstörungen
Kinder und Jugendliche, denen es schlecht geht, weil sie unter pubertätstypischen Altersrollenkonflikten, Depressionen oder Körperbildstörungen leiden – für die der gewünschte Geschlechtswechsel nur ein Versuch ist, endlich einen Ausweg aus ihren psychischen Problemen zu finden. Betroffene leiden nämlich sehr häufig, wenn nicht immer, unter psychischen Problemen. Die amerikanische Medizinerin Dr. Lisa Littmann stellte im Jahr 2018 die These auf, dass der Geschlechtswechel eine „Coping-Strategie“ ist, also ein Bewältigungsversuch – ähnlich wie Anorexie oder selbstverletzendes Verhalten. Bei über 60 Prozent der in ihrer Studie untersuchten Jugendlichen, konnten damals eine oder mehrere psychiatrische Störungen wie Depressionen, Angststörungen oder Autismus diagnostiziert werden.
Die Jugendlichen denken, dass die Flucht in das andere Geschlecht ihnen endlich das erhoffte Glück bringt – doch das bleibt in der Regel aus. Einige Transsexuelle treibt die Verzweiflung schließlich bis in den Suizid. Es gibt nur wenig Studien über die Selbstmordrate nach genitalangleichenden Operationen, doch die, die es gibt zeichnen ein eindeutiges Bild: Eine schwedische Langzeitstudie aus dem Jahr 2011 zeigte, dass operierte Trans-Personen eine zwanzigmal höhere Selbstmordrate aufwiesen als in der Allgemeinbevölkerung. Eine andere Studie von Noah Adams aus dem Jahr 2017 wies nach, dass Suizidphantasien und Selbstmordversuche im Jahr nach der Operation mit über 50 Prozent der Studienteilnehmer deutlich höher lagen, als vor der Operation – da waren es „nur“ 36,1 Prozent.
Kinder werden dazu erzogen, vor sich selbst wegzulaufen
Dwayne Wade, Zayas Vater, sagte einmal: „Wenn ich Zaya anschaue, dann bekomme ich Hoffnung, weil ich denke, dass wir [unsere Kinder] dazu erzogen haben, authentisch zu sein”. Doch ich fürchte in Deutschland und den USA passiert genau das Gegenteil: Man bringt Kindern nicht bei, dass sie genauso gut sind, wie sie sind – man treibt sie in die Identitätsflucht. Mit all ihren schrecklichen Folgen.