
Beamte sollen nicht länger frieren: Dank der Energiesparverordnung des Bundes, wird es in öffentlichen Gebäuden bei maximal 19 Grad Raumtemperatur so langsam ungemütlich.
Jetzt wird auch im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Abhilfe geschaffen:
Frieren auf der Arbeit ist der neue Normalzustand geworden – um die Kälte in den Behörden auszugleichen, hat sich das Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg nun ein Beispiel am Berliner Senat und dem Bundespräsidialamt genommen: Ab jetzt können sich Mitarbeiter „dem Gesundheitsschutz und Arbeitsschutz“ dienliche Decken ausleihen, so das Ministerium in einer internen Nachricht.
Abholen Können sich die Mitarbeiter die Decken Dienstag bis Donnerstag zwischen 9:00 und 12:00 Uhr, alle anderen haben Pech gehabt. Im typisch bürokratischen Stil muss für die Decke unterschrieben werden, die unter keinen Umständen das Dienstgebäude verlassen darf und „pfleglich zu behandeln“ ist. Selbstverständlich handelt es sich dabei um 100 % recycelte Decken, hergestellt von einem Unternehmen mit Sitz in NRW.
In Berlin wurden schon zuvor ähnliche Maßnahmen ergriffen:
„Sie alle haben sicherlich bemerkt, dass wir uns nunmehr an die angekündigte Drosselung der Raumtemperaturen – die bei sitzender Tätigkeit rasch als kühl empfunden wird – gewöhnen müssen“, schreibt das Bundespräsidialamt seinen Mitarbeitern in einer internen Mail mit dem Betreff „Fleecedecken“. „Um Ihnen die Anpassungszeit etwas erträglicher zu gestalten“ – also die Zeit, bis man sich ans Frieren gewöhnt hat – können die Mitarbeiter nun Decken anfordern.
Auch bei der Berliner Senatsverwaltung werden die kleinen Wärmehelfer an Mitarbeiter verteilt – laut Tagesspiegel aus „dem Restbestand“ der Decken, die man wegen des Corona-Lüftens besorgt hatte. Laut Sprecherin der Innenverwaltung, Sabine Beikler, sei eine weitere Beschaffung von Fleecedecken „in Absprache.“
Die Behördenleiter wissen also anscheinend selbst, das 19 Grad Raumtemperatur keine guten Arbeitsbedingungen sind.