
Der dänische Klimaforscher Björn Lomborg vom Copenhagen Consensus Center argumentiert, die aktuelle Kältewelle gefährde mehr Menschenleben als die Erderwärmung. Besonders ältere Menschen seien von ideologischen Aufrufen zum Heizverzicht betroffen. 180.000 Todesfälle könnten die Folge sein, so Lomborg.
Die aktuelle Kältewelle in Europa tötet weitaus mehr Menschen als die globale Erderwärmung. Das stellt der dänische Klimawissenschaftler Bjørn Lomborg jüngst in einem längeren Twitterthread dar:
https://twitter.com/BjornLomborg/status/1601946712825909249?s=20&t=G-zYTXPhCxDo9BTQXoEP5g
Demnach sterben mehr als 4,5 Millionen Menschen jährlich an den Folgen von Kälte – und damit neun Mal so viel wie durch Hitze. „Billige und zuverlässige Energie, die uns warm hält, war früher das Markenzeichen wohlhabender Länder“, schreibt der 52-Jährige weiter. „Jetzt aber nicht mehr wegen unserer Klimabesessenheit.“ Kälte ist Lomborg zufolge so gefährlich für Menschen, weil sie die „Blutgefäße verengt“. Um die eigene Körpertemperatur aufrecht zu erhalten, treibe der Organismus in Folge davon den Blutdruck in die Höhe. Eine Studie aus dem Jahr 2018 aus sechs amerikanischen Städten zeige dabei, dass der körpereigene Blutdruck negativ mit der Außentemperatur korreliere. Hoher Blutdruck wiederum zeichne sich für fast elf Millionen Tote jährlich zuständig. Hinzu kommt, dass gerade Rentner und Senioren bei kalten Außentemperaturen ein schwächeres Immunsystem hätten und anfällig für Infektionen, etwa der Atemwege, seien.
Erstmals steigende Energie- und Heizkosten
Die Äußerungen Lomborgs fallen in eine politische Debatte um steigende Heiz- und Energiekosten in Europa. In der vergangenen Dekade stiegen Heiz- und Energiekosten zum ersten Mal seit langer Zeit , so Lomborg, etwa auf Grund des Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 und des russischen Angriffskrieges in der Ukraine. In Folge dessen sei es für Menschen teurer geworden, ihr Zuhause warm zu halten, was wiederum Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen habe. Während etwa die britische und deutsche Regierung die eigenen Bürger aktiv dazu aufrufen, Öl und Gas einzusparen, um der Ukraine-Politik und dem Kampf gegen den Klimawandel Sorge zu tragen, rechnet Lomborg vor, dass solche Einsparungen kältere Haushalte zur Folge haben – und für bis zu 180.000 zusätzliche Tote in Europa, vorrangig alte Menschen, sorgen könnten.
https://twitter.com/BjornLomborg/status/1596116276824489985
Aufgegriffen wurde die Rechnung etwa vom kanadischen Bestseller-Autor und Psychologen Jordan Peterson. Peterson zitierte einen Artikel der Tageszeitung Telegraph, in dem erklärt wird, wie die britische Regierung trotz der aktuellen Kältewelle die Bürger dazu aufrufe, Heizungen abzuschalten und Energie einzusparen. „Dieser Plan wird ältere Menschen töten, gerade weil sie empfindlicher für Atemwegserkrankungen sind“, schrieb Peterson mit Verweis auf Bjørn Lomborg. „Eine realitätsferne grüne Politik tötet. Buchstäblich jetzt gerade.“