- Für gesunde Säuglinge, Kinder und Jugendliche empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) keine Corona-Impfung mehr.
- Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber eine Basis-Immunität erreicht haben, Menschen ab 60 sollen einen jährlichen Booster bekommen.
- Mit den Neuerungen, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag veröffentlichte, nimmt die Stiko die Covid-19-Impfung in ihre allgemeinen Impfempfehlungen auf.

Heißt: Allen Menschen ab 18 Jahren wird eine Basisimmunität bestehend aus drei Antigenkontakten, also Impfung oder Infektion empfohlen. Darin enthalten sollen aber mindestens zwei Impfstoffdosen sein. Und das, obwohl in Zukunft jede und jeder 18-Jährige mehrere Infektionen mit Sars-Cov2 in der Kindheit durchmachen wird und Experten die Immunität nach einer Infektion als breiter und effektiver sehen, als durch Impfungen.
Speziell bei jungen Männern wird das Risiko-Nutzen-Verhältnis der Covid-Impfungen sehr kontrovers diskutiert. Einige Studien sehen das Risiko einer Impf-Myokarditis bei ihnen bei bis zu einem Fall pro 3000 Impfungen.
Den Wegfall der Impfempfehlung für unter 18-Jährige begründet die Stiko in den endgültigen Empfehlungen mit überwiegend milden Verläufen und der geringen Zahl an Krankenhauseinweisungen. Bei der Empfehlung war von Anfang großer politischer Druck im Spiel. So wurde die Empfehlung für unter 5-Jährige im Mai 2022 ausgesprochen, nur wenige Monate, nachdem der Chef der Stiko, Thomas Mertens, offenbart hatte, er würde sein 7- oder 8-Jähriges Kind nicht gegen Covid impfen lassen.
Viele Menschen haben bereits Basisimmunität
Viele Menschen in Deutschland haben dem RKI zufolge eine Basisimmunität aufgebaut: durch mindestens zwei Impfungen plus Auffrischimpfung oder Infektion. Mindestens die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland habe eine Corona-Infektion durchgemacht, schätzt die Behörde. Ein Großteil der Menschen sei geimpft.
Die Stiko hatte die neuen Empfehlungen bereits Ende April vorgestellt. Der Beschlussentwurf war dann noch an die Bundesländer und Fachkreise gegangen.