- Polizeieinsatz in einer Hauptschule in Hagen-Haspe.
- Fünf Schüler stehen im Verdacht, an einem brutalen Überfall auf den 80-jährigen Kosta A. beteiligt zu sein.
- Die Mantrailer-Hunde der Mordkommission „Schläger“ spürten die Schüler auf.
Inmitten des alltäglichen Kantinenbetriebs einer Hauptschule in Hagen-Haspe spielte sich ein dramatischer Polizeieinsatz der Mordkommission „Schläger“ ab. Am Dienstag trafen die Ermittler in der Mensa ein, wo sie alle Schüler versammelten. Der Grund für dieses ungewöhnliche Vorgehen: Sie suchten Zeugen für den brutalen Angriff auf den Rentner Kosta A., der vier Monate zuvor stattgefunden hatte.
Fünf Verdächtige: Nach der Schulversammlung wurde der Schulalltag fortgesetzt, doch die Ermittler ließen Mantrailer-Hunde los. Diese Spürhunde führten sie zu einer 10. Klasse, wo sie bei fünf Schülern (18, 17, 16, 16, 15) anschlugen. Die fünf Jugendlichen wurden aus der Ernst-Eversbusch-Schule geführt. Sie stehen nun unter Verdacht, den Rentner während eines Einbruchs beinahe zu Tode geprügelt zu haben.
In den Stunden vor dem Jahreswechsel soll diese gewissenlose Jugendbande in die Erdgeschosswohnung des Rentners in Hagen-Wehringhausen eingedrungen sein. Kosta A. wurde dabei beim Fernsehen überrascht und schwer verletzt. Die Einbrecher schlugen mit einem Baseballschläger wiederholt auf seinen Kopf ein und zertrümmerten seinen Schädel.
Die Ermittlungen: Eine Nachbarin entdeckte den schwer verletzten Rentner. Er konnte gerade noch mitteilen, dass er zwei etwa 14 bis 15 Jahre alte Jugendliche bemerkt hatte, bevor er das Bewusstsein verlor. Ärzte entnahmen Kosta A. in einer Notoperation einen Teil der Schädeldecke und retteten ihm das Leben. Kosta A. wurde jedoch durch den Angriff zu einem Pflegefall und ist nun auf einen Rollstuhl angewiesen und nicht mehr in der Lage zu sprechen. Die Analyse der am Tatort sichergestellten Spuren und die DNA-Untersuchungen brachten zunächst keinen Treffer.
„SoKo Spürnasen“ fanden die Jugendlichen
Die Ermittler ließen nichts unversucht. Auf Anforderung des Staatsanwalts Michael Burggräf wurde die „SoKo Spürnasen“ eingesetzt. Dank der herausragenden Fähigkeiten der acht Mantrailer-Hunde, die zwei privaten Hundeführern gehören, scheint der Fall nun einen wichtigen Schritt weiter zu sein.
Die Verbindung zur Schule: Ein Geruchsträger, der vom Opfer gesichert wurde, führte die Hunde zunächst zu privaten Adressen der mutmaßlichen Täter. Die Spur ging weiter zur Hauptschule und direkt ins Klassenzimmer der Verdächtigen. Die Handys der Jugendlichen wurden beschlagnahmt und werden derzeit ausgewertet. Staatsanwalt Burggräf erklärte gegenüber BILD: „Es besteht erst ein Anfangsverdacht, die weiteren Ermittlungen dauern an.“
Trotz der Vorwürfe werden die verdächtigen Schüler in der kommenden Woche an einer Klassenfahrt teilnehmen.