- Ein 33-jähriger Lehrer darf nie wieder unterrichten, weil er eine Schülerin, die sich als Junge identifiziert, mit weiblichen Pronomen ansprach.
- Nach dem Urteil sei er „am Boden zerstört“ gewesen – mit Hilfe einer christlichen Organisation plant der frühere Lehrer nun in Berufung zu gehen.
- Die zuständige Schulbehörde begründete die Entscheidung mit der unzureichenden Reue des Lehrers.
Ein Lehrer in England darf nicht mehr unterrichten, weil er eine Schülerin, die sich als Junge identifiziert, „Girl“ (englisch für „Mädchen“) genannt hat. Der 33-jährige Mathematik-Lehrer Joshua Sutcliffe soll die „Würde“ der Schülerin durch das „Misgendering“ – also die Nutzung von „falschen“ Pronomen oder geschlechterspezifischen Wörtern – verletzt haben. Teaching Regulation Agency (TRA) erließ deshalb nun ein Berufsverbot gegen den jungen Lehrer.
Kündigungsgrund: „Gut gemacht Mädels“
Wie der britische Telegraph berichtet, lobte der Mathematik-Lehrer im Jahr 2017 eine Gruppe von Schülerinnen nach der erfolgreichen Absolvierung einer Aufgabe mit den Worten „well done girls“ (englisch für „gut gemacht Mädels“).
Die britische Schulaufsichtsbehörde, Teaching Regulation Agency (TRA), die dafür zuständig ist, das Fehlverhalten von Lehrkräften zu untersuchen, kam im Fall Sutcliff nun zu dem Schluss, dass es „wahrscheinlicher als unwahrscheinlich“ sei, dass er den Transgender-Schüler während seiner Zeit an der Schule zwischen 2015 und 2018 in mehreren Fällen mit weiblichen Pronomen angesprochen habe – was er bestreitet.
Der katholische Sutcliff, der ab September 2018 an der Jungenschule St. Aloysius‘ College in Islington im Norden Londons arbeitete, soll außerdem Ansichten gegen die Homo-Ehe und zum Thema Männlichkeit geäußert habe. Demnach habe Sutcliff gesagt, dass es in der heutigen Gesellschaft ein „wachsendes Problem gebe, dass Männer nicht männlich genug seien“.
Lehrverbot auf Lebenszeit für „Misgendering“
Joshua Sutcliffe sagte dem Telegraph dass er wegen des Berufsverbotes „am Boden zerstört“ sei. Mit Unterstützung des Christian Legal Centre plant er nun in Berufung gehen. Eine erfolgreiche Berufung ist allerdings unwahrscheinlich. Denn die englische Schulaufsichtsbehörde hält seine Reue für zu kurz gekommen.
Unter anderem deshalb, weil Sutcliff bei ITV, dem ältesten kommerziellen Fernsehsender im Vereinigten Königreich, auftrat. Dort erklärte er: „Ich glaube, dass es psychisch schädlich ist, Kinder im Klassenzimmer in ihrer Geschlechterverwirrung zu bestärken. Ich weigere mich, gegen mein Gewissen zu verstoßen und einem Kind Schaden zuzufügen, und weigere mich, mich dafür zu entschuldigen.“
Alan Meyrick, Vorsitzender der TRA sagte: „Meiner Ansicht nach ist es notwendig, ein Lehrverbot zu erlassen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in den Beruf aufrechtzuerhalten.“
Es scheint also, als wäre ein Exempel an ihm statuiert worden.