Messerattacke in Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg – zwei Teenager wurden getötet. Der mutmaßliche Täter ist inzwischen in Gewahrsam. Nach Informationen von Pleiteticker.de handelt es sich um einen Mann, der in Gaza geboren wurde. Laut der WELT ist er zuvor mehrfach wegen Sexual- und Gewaltdelikten aufgefallen und befand sich wohl bis vor einer Woche in Untersuchungshaft. Mitreisende hielten den Täter wohl fest bis die Polizei eintraf.

Am Mittwoch kam es in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg zu einer schweren Messerattacke mit zwei Toten und fünf Verletzten – das bestätigte die Innenministerin Schleswig-Holsteins der dpa. Die Toten sind eine 16-Jährige und ein 19-Jähriger.
Wie der Sprecher der Polizei Itzehoe gegenüber Pleiteticker.de angab, ist der Täter inzwischen in Gewahrsam. Der Mann ist im Zug mit einem Messer auf Reisende losgegangen.

Nach Informationen von Pleiteticker.de handelt es sich bei dem Täter um einen Mann, der in Gaza-Stadt geboren und dessen Nationalität ungeklärt sein soll. Die Polizei bestätigte mittlerweile, dass es sich um einen 33 Jahre alten, staatenlosen Palästinenser handelt.

Bei der Attacke haben wohl Mitreisende den Angreifer festgehalten. Nach Polizeiangaben gelang es ihnen unmittelbar nach der Tat, den Verdächtigen zu stoppen, bis die Polizeikräfte am Bahnhof in Brokstedt eintrafen.
Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um den 33-jährigen Palästinenser Ibrahim A. Er soll 2014 nach Deutschland gekommen sein, zunächst in Nordrhein-Westfalen und dann in Schleswig-Holstein gewohnt und dann 2016 subsidiären Schutz erhalten haben.
Die Tat vom Mittwoch war nicht seine erste Messerattacke: Vom 20. Januar 2022 bis zum 19. Januar 2023 saß er in Untersuchungshaft, das bestätigte ein Gerichtssprecher dem Spiegel. Die frühere Messertat geschah am 18. Januar 2022 in der Schlange einer Essensausgabe für Obdachlose. Dort stach A. „ohne erkennbaren Grund“ mit einem Messer mehrfach auf einen anderen Mann ein. Dieser erlitt daraufhin „potenziell lebensgefährlich“ Verletzungen, mit fünf Stichverletzungen am Arm davon, oberflächliche Stichverletzungen am Hals und eine fünf Zentimeter lange Wunde an der Hand. Laut eigenen Angaben hatte Ibrahim A. vor der Tat in großen Stil Kokain, Heroin und Alkohol zu sich genommen.
Daraufhin wurde A. im August 2022 wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahls zu einem Jahr und einer Woche Gefängnis verurteilt. Ein psychiatrischer Sachverständiger habe damals ausgeschlossen, dass „Drogen- und Alkoholeinfluss zu einer erheblichen Verminderung der Schuldfähigkeit geführt haben“, so der Gerichtssprecher. Er hatte behauptet, innerhalb von sechs Stunden zwei Flaschen Whiskey und mehr als 20 Kugeln Heroin und Kokain konsumiert zu haben. Das glaubte ihm das Gericht nicht, selbst für Schwerstabhängige sei so eine Menge nicht verkraftbar, hieß es.
Weil er Berufung gegen das Urteil einlegte, kam er nicht in Strafhaft sondern nur in Untersuchungshaft. Aus der wurde er nun nach knapp einem Jahr vor wenigen Tagen entlassen, denn seine Zeit in der Untersuchungshaft war beinahe solange wie das Strafmaß (gut ein Jahr Gefängnis).

Wie Bild berichtet waren neun Rettungswagen, drei Notärzte und ein Rettungshubschrauber aus Hamburg im Einsatz. Wie die Bundespolizei berichtet, ereignete sich der Vorfall um etwa 15 Uhr – der Zug befand sich kurz vor dem Bahnhof Brokstedt.

Die Polizei erklärte der Bild: „Gegen 14.55 Uhr sind etliche Notrufe von Fahrgästen eingegangen. Wir wissen noch nicht, wie viele Fahrgäste im Zug waren, die werden jetzt erstmal betreut. Wir müssen uns einen Überblick verschaffen.“ Laut Focus Online ging um 14:58 Uhr der erste Notruf ein.

