Nach bald acht Jahren in Deutschland ist die Hälfte der Flüchtlinge von 2015 erwerbstätig. Für den BR-Faktenfuchs scheint das ein Integrationserfolg zu sein. Eine Einwanderung in die Sozialsysteme sieht das Format damit widerlegt.

„Das Narrativ, Geflüchtete kämen nur, um den Sozialstaat auszunutzen, ohne selbst einen Beitrag zu leisten, erhält nun Aufwind“, so das BR-Faktenchecker-Format Faktenfuchs, der dafür CDU- und AfD-Politiker zitiert. Grund sei, die geplante Einbürgerungserleichterungen der Ampel. Dass eine solche Einwanderung in die Sozialsysteme stattfindet, sieht der Faktenfuchs aber nicht nur widerlegt und sondern meint auch deren Arbeitsmarktintegration liefe „besser als gedacht“.
Dazu präsentiert das BR-Format eine Studie, in der es heißt, 55 Prozent der 890.000 Asylsuchenden von 2015 würden jetzt einer Arbeit nachgehen. Nach bald acht Jahren in Deutschland, arbeitet gut die Hälfte von ihnen – für den Faktenfuchs ist das eine gelungene Arbeitsmarktintegration.
Begründung: Die Integration heute liefe besser als bei den in den 1990ern nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge aus Jugoslawien. Gleichzeitig gibt aber der Faktenfuchs auch zu, dass bei denen der Großteil damals wieder in ihre Heimatländer zurückkehrte, und dies einer der Gründe für die unterschiedliche Erwerbstätigkeit seien könnte.
Außerdem wirke sich die deutsche Staatsbürgerschaft positiv auf die Erwerbstätigkeit aus. So seien eingewanderte Deutsche in größerem Maße erwerbstätig als Zuwanderer ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Damit will der Faktenfuchs wohl untermauern, dass eine einfachere Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft die Arbeitsmarktintegration der Eingebürgerten verbessere. Zugleich gibt das Format aber zu, dass bisher eher Besserqualifizierte eingebürgert werden.