- Böhmermann, Göring-Eckardt und Olli Schulz kicherten über „Negerkuss“ und „Mohrenkopf“.
- Laut Göring-Eckardt sollte das N-Wort nicht aus Werken wie Pipi Langstrumpf gestrichen werden: „Da gehört es hin.“
- Ähnliche Aussagen führten beim aktuellen Palmer-Eklat zu Nazi-Vorwürfen und einem öffentlichen Aufschrei.
Polit-Agitator Jan Böhmermann und Grünen-Spitzenpolitikerin Katrin Göring-Eckardt präsentieren sich gern als Inbegriff politischer Integrität. Umso erstaunlicher, was zum Vorschein kommt, wenn man gar nicht mal sooo tief ihren Äußerungen der Vergangenheit gräbt: In einem Gespräch zwischen Moderator Jan Böhmermann, Musiker Olli Schulz undGöring-Eckardt fiel nicht nur mehrfach und völlig unverblümt das gesellschaftlich geächtete N-Wort – es wurde sich auch über dessen Tabuisierung lustig gemacht.
„Negerkuss“ und „Mohrenkopf“: Während einer Sondersendung bei zdf_neo im Januar 2016 bietet Böhmermann der Grünen-Politikerin unverblümt einen „Negerkuss“ an. Und fragt die Politikerin: „Sagt man Negerkuss bei Ihnen, bei den Grünen?“ Olli Schulz, heute bekannt als Böhmermanns Fest&Flauschig-Podcast-Partner, wirft von der Seite ein, er habe zuvor bewusst nicht Negerkuss gesagt, sondern Mohrenkopf gesagt: „Und sag mal: ‚Einen Mohrenkuss‘ geht auch nicht mehr. Mohr darf man auch nicht sagen.“
Göring-Eckardt schwärmt daraufhin – ganz locker und sprachlich unzensiert wie zuvor Schulz und Böhmermann – von ihrer Schulzeit in der DDR: „Als ich in die Schule ging, hieß es auch noch Negerkuss und kostete 10 Pfennige.“ Böhmermann hakt nach: Sollte das Wort N*ger aus Werken wie Pipi Langstrumpf entfernt werden? Göring Eckert verneint: „Da gehört es hin.“
Shitstorm für Palmer: Für dieselben Aussagen von Boris Palmer (Grüne) kam es vor wenigen Tagen zu einem Eklat bei einer Migrationskonferenz an der Goethe-Universität in Frankfurt. Konfrontiert mit der Frage, ob er das N-Wort benutze, antwortete Palmer: „Ja, ich benutze das Wort N*ger.“
Er kritisierte die Demonstranten, die ihn ohne Kontext anhand eines Wortes beurteilten und zog einen Vergleich: „Das ist nichts anderes als der Judenstern.“ Seine Begründung für sein Verhalten erläuterte Palmer vor den Konferenzteilnehmern: „Weil der simple Sprechakt keinerlei Auskunft darüber gibt, ob die Person ein Nazi ist oder nicht.“ Zur Verdeutlichung wiederholte er das N-Wort mehrmals, unter anderem in einer Pipi Langstrumpf-Analogie.