- Die Berliner Polizei fleht nach bezahlbaren Wohnungen.
- Polizei-Anwärter finden trotz Wohnberechtigungsschein oft keine Wohnung.
- Auch ausgebildete Polizisten sind auf dem Wohnungsmarkt ohne Chance.
Die Polizei Berlin soll in der Bundeshauptstadt für Recht und Ordnung sorgen – nur können sich viele Polizisten nicht mehr leisten, in der Stadt, die sie beschützen sollen, auch zu wohnen. Deshalb sucht die Wohnungsfürsorge der Polizei Berlin händeringend nach Wohnraum, zuletzt mit einem Hilferuf an die Kollegen, der Pleiteticker.de vorliegt.
Gerade Nachwuchskräfte haben kaum eine Chance, etwas Bezahlbares zu finden, obwohl im Stadtteil Spandau bereits ein Wohnheim mit 100 Appartments errichtet worden ist. Nach der Ausbildung müssen die „frischgebackenen“ Polizisten die Wohnungen aber wieder räumen und sind dann die nächsten in der Reihe, die keine bezahlbare Wohnung finden.
Aufgrund der „angespannten Wohnungssituation“ sei es „immer schwieriger, für unseren Nachwuchs Wohnungen zu finden“, schreibt die Leiterin der Wohnungsfürsorge an die Beamten. Sie werden dazu aufgerufen, sich bei Vermietern und Wohnungsgesellschaften umzuhören, ob Wohnraum freiwürde, den die Polizei anmieten könne – die Leiteirn der Wohnungsfürsorge würde bei potenziellen Vermietern auch persönlich vorstellig, so groß ist die Not.
Die Bilder von Hunderte Meter langen Warteschlangen vor Wohnungsbesichtigungen aus der Hauptstadt gingen schon häufiger durch die Medien. Gerade im Segment, das für Berufseinsteiger infrage kommt (1-Zimmer-Wohnung), kommen 240 Bewerber auf einen Wohnung. Berlin ist zudem – trotz Energiekrise und Inflation – eine der wenigen deutschen Städte, in der die Preise für Wohnungen weiter gestiegen sind.
Ledige Polizei-Anwärter im mittleren Dienst verdienen zu Ausbildungs-Beginn 1236 Euro und steigen als Polizeimeister mit 2504 Euro ein – im gehobenen Dienst starten ledige Anwärter mit 1327 Euro und haben als fertige Polizei- und Kriminalkommissare Bezüge von 3085 Euro.