
Die Zahl der Asylbewerber ist in Berlin im noch laufenden Jahr deutlich gestiegen – zusätzlich zu den hunderttausenden Ukrainern, die in der Hauptstadt angekommen sind. Jeden Tag werden es mehr. Berlin ist längst an der Grenze seiner Kapazitäten.
Das Land Berlin steht unter gewaltigem Migrationsdruck. Jeden Tag Monat kommen tausende Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in der deutschen Hauptstadt an – nach Angaben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sind es durchschnittlich 230 pro Tag. Über 7000 Ukrainer kommen demzufolge also jeden Monat nach Berlin. Insgesamt hätte Berlin 2022 etwa 360.000 Ukrainer vorläufig aufgenommen und erstversorgt – rund 100.000 von ihnen seien in Berlin verblieben. Dazu kommt noch eine große Zahl an sonstigen Asylbewerbern. Die Zahl der Asylbewerber ist im noch laufenden Jahr deutlich gestiegen. Von Januar bis November diesen Jahres waren es mehr als 12.300. Zum Vergleich: Im gesamten Jahr 2021 kamen rund 7700 Asylbewerber nach Berlin. Hohe Zahlen, mit denen die Stadt kaum noch fertig wird.
Deswegen versucht der Senat, die Zahl der Unterkunftplätze deutlich zu erhöhen – mit Notnägeln an jeder Ecke. Derzeit prüfe man, ob das leerstehende Kongresszentrum ICC als Aufnahmelager genutzt werden könne. In der Erstaufnahmeeinrichtung Tegel schlafen schon über 2000 Menschen, notdürftig untergebracht zwischen Stellwänden in Stockbetten. Auch in den ehemaligen Hangars des stillgelegten Flughafens Tempelhof werden 840 Menschen untergebracht. In der Erstaufnahmestelle für Asylbewerber in Berlin-Reinickendorf staut sich die Registrierung gewaltig – man ist um 1800 Anträge im Rückstand.
Bis zum Jahresende sollen bis zu 10.000 weitere Unterkünfte geschaffen werden, was die Zahl der neu geschaffenen Plätze auf 40.000 erhöht. Aber: Berlin platzt aus allen nähten. Erst in einem Jahr könne man wirklich vernünftig Abhilfe schaffen, heißt es. Und: Die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber wird nicht abnehmen. „Man muss sich darauf einstellen, dass Menschen zu uns fliehen und die Zahlen weiter anhalten“, zitiert der „Tagesspiegel“ die Bürgermeisterin.
Derweil leugnet die Bundesregierung, dass es überhaupt ein Problem gibt. Nancy Faeser sagt im Bundestag: „Wir haben keine große Migrationskrise“. Dass die Realität auch in Deutschland eine andere ist, belegt Julius Böhm in unserer Reportage „Die Wahrheit über die neue Migrationskrise“. Sehen Sie diese hier: