
Vor wenigen Wochen noch hatte Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey vor stundenlangen Blackouts im Winter gewarnt – es sei sogar akzeptabel, ganze Stadtteile vom Netz zu nehmen, sagte die SPD-Politikerin. Jetzt leuchten neun Abende lang 70 „Lichtkunstwerke“ in ganz Berlin – dank einer Veranstaltung, der Giffey als Schirmherrin vorsteht. Wie passt das zusammen?
Das „Festival of Lights“ soll trotz der Energiekrise stattfinden. Immer wieder werden die Bürger von der Politik zum Energiesparen aufgefordert – Berlin feiert währenddessen vom heutigen Freitag bis zum 16. Oktober eine irre Light-Show. 70 Gebäude in Berlin werden bunt beleuchtet. Bereits in Testvorläufen schien das Brandenburger Tor in neongrün, das Schloss Charlottenburg wurde in bunten Mustern angestrahlt. Dank moderner LED-Technik soll deutlich weniger Strom benötigt werden als sonst, beteuern die Veranstalter. Das Zeichen, das gesendet wird, ist trotzdem fatal – das hätte den Verantwortlichen eigentlich einleuchten müssen.