- Am Dienstag ist es vor dem türkischen Generalkonsulat in Berlin zu Ausschreitungen zwischen pro-kurdischen Demonstranten und Erdoğan-Anhängern gekommen.
- Auch Anhänger der türkisch-nationalistischen „Grauen Wölfe“ waren vor Ort.
- Es war der letzte Abend, an dem Türken ihre Stimme für die Türkei-Wahl abgeben konnten.
Am türkischen Generalkonsulat in Berlin ist es am Dienstagabend zu Ausschreitungen zwischen Erdoğan-Anhängern und pro-kurdischen Demonstranten gekommen. Es war der letzte Abend, an dem Türken ihre Stimme für die türkische Präsidentschaftswahl am Sonntag abgeben konnten. In dem Generalkonsulat befindet sich die einzige Wahlurne in Berlin.
Videoaufnahmen der Funke-Mediengruppe zeigen, dass auch Anhänger der rechtsextremen „Grauen Wölfe“ vor Ort waren. Sie zeigten den „Wolfsgruß“ und riefen anti-kurdische Parolen. Bereits am Montag hatten sich viele Anhänger der Gruppe vor dem Konsulat versammelt. Am Dienstagabend war die Situation dann dermaßen eskaliert, dass die Demonstranten-Gruppen von der Polizei auf gegenüberliegende Fahrbahnseiten getrennt werden mussten. Insgesamt waren am Dienstag 70 Einsatzkräfte der Berliner Polizei vor Ort. Festnahmen gab es nicht, es wurden jedoch Platzverweise ausgesprochen.
Bei der Türkei-Wahl liefern sich laut aktuellen Umfragen der Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan und Oppositionsführer Kemal Kılıçdaroğ ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Erdoğan hatte in den letzten Monaten auffällig viel Wahlkampf bei Anhängern der „Grauen Wölfen“ gemacht. Vertreter der Gruppierung sind bereits seit Jahren Teil von Erdoğans Staatsapparat. Die Mehrheit der Kurden will laut Medienberichten wiederum die Wiederwahl Erdoğans verhindern.
Die Versammlung der „Grauen Wölfe“ vor dem türkischen Generalkonsulat könnte mit dem Hintergedanken geschehen sein, türkische Wähler durch Einschüchterung in ihrer Wahl zu beeinflussen.