
Schon längere Zeit machte in Oberfranken das Gerücht die Runde, dass die beliebte Landbäckerei Schaub in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Nun ist es amtlich: Kurz vor Weihnachten meldete der Wiesenfelder Backbetrieb Insolvenz beim Würzburger Amtsgericht an.
Die Bäckerei ist im oberfränkischen Raum stark verwurzelt. Neben der Hauptfiliale in Wiesenfeld betreibt sie weitere Standorte in Karlstadt, Gemünden, Steinfeld und Steinbach. In Partenstein führt man gleich zwei Filialen, im Klinikum Main-Spessart in Lohr und im örtlichen Bezirkskrankenhaus verfügt man über zwei weitere Verkaufsstellen. Außerdem versorgt die Bäckerei zahlreiche Dorfläden mit Waren und mit einem Verkaufswagen beliefert man die treue Kundschaft teilweise bis vor die Haustür.
Das alles droht nun wegzubrechen. Wie es mit der Bäckerei und den Beschäftigten weitergeht, ist derzeit noch völlig unklar. In der Führungsebene der Bäckerei zeigt man sich von der Insolvenz schwer betroffen: „Es ist eine schwere Zeit für uns und die Mitarbeiter“ erklärt die Geschäftsführerin Birgitt Schaub gegenüber der Augsburger Allgemeinen. Die Arbeitsplätze von 60 bis 70 Mitarbeitern sind nun bedroht. Am kommenden Dienstag soll mit dem Insolvenzverwalter und dem Rechtsanwalt der Bäckerei geklärt werden, wie es künftig weitergeht.
Die gestiegenen Energiepreise dürften wohl zu der wirtschaftlichen Misere geführt haben, meint Innungsmeister Wolfgang Rhein. Gegenüber der Augsburger Allgemeinen erklärt er: „Ich denke, dass das im neuen Jahr noch dramatischer wird, da viele Rahmenverträge mit den Energieversorgern Ende 2022 auslaufen.“ Die gestiegenen Preise für Rohstoffe – etwa für Mehl – seien eine weitere Belastung für das Bäckerhandwerk hierzulande.