
Die USA lassen den berüchtigten Waffenhändler Viktor But im Austausch gegen eine Basketballerin frei. Der ungleiche Deal ist ein Zeichen der Schwäche der Biden-Regierung – und könnte Autokraten in aller Welt ermutigen, mit US-Geiseln zu pokern.
Taliban, Hisbollah, die sozialistische FARC-Milliz in Kolumbien – sie alle waren Kunden bei Viktor But. Der russische Waffenschieber wird auch „Händler des Todes“ genannt und verdiente in den letzten Jahrzehnten an so ziemlich jedem Konflikt der Welt mit. Vom Kongo bis Afghanistan verkaufte But Waffen – teilweise an alle Konfliktparteien. An vielen Orten, an denen die Bürgerkriege besonders dreckig sind, hatte But seine Finger im Spiel und verkaufte Waffen, mit denen dann oft wehrlose Zivilisten abgeschlachtet wurden. Er rüstete Kindersoldaten aus, belieferte Terrorgruppen, heizte aus Profitgier Konflikte an. Nach Angaben der britischen BBC belieferte er auch Osama bin Ladens Terrornetzwerk Al-Qaida. But war so berüchtigt, dass er sogar als Inspiration für einen Hollywood-Film diente: In „Lord of War“ spielt Nicolas Cage einen skrupellosen Waffenhändler, der Viktor But nachempfunden sein soll. 2008 wurde er in Thailand verhaftet, 2011 an die USA ausgeliefert. Dort saß er seitdem in Haft.
Nun jedoch ist Viktor But wieder frei. Der einst meistgesuchte Mann der Welt landete vergangene Nacht in Moskau. Zuvor war er in Abu Dhabi gegen die amerikanische Basketballerin Brittney Griner ausgetauscht worden. Griner war im Februar in Moskau wegen des Besitzes von medizinischem Marihuana verhaftet worden, welches sie nach Russland eingeführt hatte. Ein russisches Gericht verurteilte sie daraufhin zu neun Jahren Haft in einer Strafkolonie – ein Urteil, welches die USA als „politisch motiviert“ kritisierten.
Es ist ein ungleicher Tausch: Eine wegen einer Nichtigkeit verurteilte Sportlerin gegen einen der berüchtigtsten Waffenschieber der Welt. Es mag zynisch klingen, Menschen so geneinender aufzurechnen – aber mit der Freilassung Viktor Buts geben die USA ein dickes Faustpfand auf, ohne im Austausch einen angemessenen Gegenwert zu bekommen. Ursprünglich wollte das Weiße Haus neben Griner auch den ehemaligen Marine-Soldaten Paul Whelan freibekommen. Whelan war 2018 wegen angeblicher Spionage verhaftet worden. Doch dagegen sperrte sich die Regierung in Moskau – und Biden knickte ein. Aus unerklärlichen Gründen ließ er sich auf die Bedingungen Putins ein.
In Russland wird der Deal gefeiert. „Der Austausch Buts ist mehr als vorteilhaft: Hat die russische Obrigkeit 2019 noch angeboten, 15 Amerikaner für seine Rückkehr herauszugeben, so fand der Prozess jetzt nach der Formel 1 zu 1 statt“, schrieb der dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Militärblog „Rybar“. Zudem habe Moskau keinen wertvollen Spion oder Söldner freigeben müssen, sondern nur „eine gewöhnliche Basketballerin“. Wladimir Putin feiert sich als Gewinner des Deals – und das auch zurecht.
Der republikanische Spitzenpolitiker McCarthy nannte die Freilassung des in den USA inhaftierten Waffenhändlers Viktor But ein Geschenk für Russlands Präsidenten Putin. Und damit hat er recht. Dieser Austausch ist ein weiteres Zeichen der Schwäche aus dem Weißen Haus Joe Bidens. Und dürfte in allen autokratischen Regimen der Welt mit Freude registriert werden.