
Magna international ist einer der größte Automobilzulieferer weltweit. Rund 170.000 Beschäftigte arbeiten in 28 Ländern für den kanadisch-österreichischen Konzern. In Deutschland soll die Produktion nun aber zurückgefahren werden. Schon im Sommer 2021 kündigte Magna die Schließung des Werks in Bad Windsheim an. Das Werk fällt damit der Umstrukturierung des Unternehmens und des grünen Wandels in der Automobilbranche zum Opfer.
Die Schließung selbst war eigentlich schon für 2021 geplant, die IG Metall konnte dies aber immerhin bis Ende 2022 hinauszögern. Aufgrund von Feiertagen und Resturlaub arbeitet derzeit jedoch niemand in der Zweigstelle. Lediglich im Januar werden nun noch einige Mitarbeiter mit der endgültigen Abwicklung des Werks betraut. 340 Mitarbeiter verlieren damit ihren Arbeitsplatz. Laut Klaus-Dieter Winnerlein von der IG Metall Westmittelfranken erhielten die Beschäftigten immerhin eine Abfindung. Außerdem gebe es Pläne die Mitarbeiter ab kommenden Jahr in eine Transfergesellschaft zu versetzen.
Die Werksschließung von Magna International fügt sich in ein größeres Bild ein. Die Automobilindustrie ist der Wirtschaftsmotor Deutschlands. Mit einem Umsatz von 411 Milliarden Euro ist sie weit vor der Chemie- und Maschinenebauindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig Deutschlands. In letzter Zeit gerät dieser jedoch ordentlich ins Stottern.
Die Umbrüche und die „Transformation“ der Automobiloindustrie führen zu massenhaften Arbeitsplatzverlusten. Dies zeigt nicht nur der Fall von Magna International. Dem Wirtschaftsministerium zufolge arbeiteten 2021 noch 786.000 Beschäftigte direkt in der Automobilbranche. 23.000 weniger als im Vorjahr. Dieses Jahr kündigte etwa der Zulieferer Schaeffler an in Herzogenaurach bis 2026 1300 Stellen abzubauen. In Günzburg meldete Borgers Insolvenz an, was zum Verlust von 750 Arbeitsplätzen führt. Grund seien die hohen Energiepreise und Materialkosten gewesen.