Erst gestern gingen die letzten drei deutschen Atomkraftwerke vom Netz, heute morgen schon importiert Deutschland Atom-Strom aus Frankreich. Auch aus anderen Ländern fließt Strom nach Deutschland.
Kaum sind die drei letzten Atom-Kraftwerke vom Netz, importiert Deutschland sauberen Atom-Strom aus Frankreich: Am Sonntagmorgen um 8 Uhr deckten Stromimporte aus dem Nachbarland mit rund 800 Megawatt Leistung immerhin zwei Prozent des deutschen Strombedarfes.
Hauptgrund: Obwohl bereits ein Drittel des Stroms mit schmutziger Kohle-Kraft erzeugt wurde, konnten die erneuerbaren Energien den – an einem Sonntagmorgen erfahrungsgemäß geringen – Strombedarf nicht decken. Die mehr als 30.000 Windräder in Deutschland waren nur zu rund 13 Prozent ausgelastet, die Solarflächen, die fast 70 Gigawatt leisten könnten, kamen am frühen Morgen auf gerade einmal 1,4 Prozent der möglichen Leistung.
Aber mehr noch: Auch aus Österreich, Dänemark und Norwegen musste Strom importiert werden. Ebenso wie aus Polen, wo der CO2-intensivste Strom der gesamten EU mit jeder Menge Kohlekraft produziert wird. Das zeigt die Seite „Electricity Maps“, die die Energieherstellung in Europa stundengenau dokumentiert.
Experten hatten vorausgesagt, dass der Wegfall der rund 33 Milliarden Kilowattstunden der drei Atomkraftwerke zu großen Teilen mit Kohlekraft und teuren Importen aus dem Ausland gedeckt werden würde.