- In München soll eine Drag-Lesung für Kinder stattfinden
- Schon 4-jährige sollen dort über Transsexualität aufgeklärt werden
- Die CSU will die Lesung verbieten.
Eine öffentliche Lesung in München sorgt gerade für heftige Diskussionen: Am 13. Juni soll in der Stadtbibliothek Bogenhausen eine „Drag-Lesung“ für Kinder stattfinden. Dort sollen die Drag Queens „Vicky Voyage“ und „Eric BigClit“ (deutsch: Eric Große Klitoris) Kinderbücher vorlesen, in denen es um Transsexualität geht. Die Veranstaltung ist für Kinder ab 4 Jahre und „die ganze Familie“ geöffnet. Die Münchner CSU will die Lesung jetzt verhindern.
Der Grund für die Empörung: Drag Queens sind in der Regel schwule Männer, die sich aufreizend als Frau verkleiden, um auf Drag Shows mit stark sexualisierten Posen ein erwachsenes Publikum zu unterhalten. Fakt ist: Die Shows finden in einem Sex- und Partykontext statt und sind dementsprechend nicht jugendfrei.
Die Veranstalter in München sehen das anders. Ihr Ziel: Die Drag Queens sollen schon 4-jährige Kleinkinder über Diversität und Vielfalt aufklären und auf Diskriminierung sensibilisieren. So heißt es auf der Seite der Stadtbibliothek München, dass man den den Kindern „unabhängig vom Geschlecht“ zeigen wolle, dass auch Jungs Kleider tragen und sich Mädchen burschikos verhalten können. „Wir können alles tun, wenn wir an unseren Träumen festhalten“, heißt es weiter.
In den USA ist dieser Trend bereits stärker verbreitet. Um Kinder über alternative Lebensentwürfe aufzuklären, finden dort regelmäßig familienfreundliche Drag Shows statt, auf denen Eltern sogar ihre Babys mitbringen. So tauchen auf den sozialen Netzwerken immer wieder Videos von entsprechenden Shows auf, auf denen Drag Queens in Fetisch-Kleidung tanzen und Kleinkinder animiert werden, den Tänzern Geldscheine in die Unterwäsche zu stecken. Auch in den USA sorgt das Thema für heftige Kontroversen.