Schock-Meldung aus NRW: Die Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf hat ein Schutzschirmverfahren beantragt. Die 67 Verkaufshäuser in Deutschland sowie der Online-Shop sollen zwar ohne Einschränkung geöffnet bleiben, doch 6800 Mitarbeiter bangen um ihren Job.

Die Unternehmensgruppe Peek & Cloppenburg Düsseldorf hat ein Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht Düsseldorf beantragt, das berichtete Geschäftsführer Thomas Freude (67) im Interview mit der Wirtschaftswoche. Demnach seien die Unternehmenszentrale, 67 Peek & Cloppenburg-Häuser mit insgesamt rund 6.800 Beschäftigten sowie die Einkaufsgesellschaft, Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co, betroffen.
Freude berichtete weiter, dass die Mitarbeiter für März, April und Mai Insolvenzgeld erhalten würden. Im Laufe des Verfahrens würden aber Arbeitsplätze wegfallen müssen – die 6.800 Beschäftigten müssen also um ihren Job fürchten. Gespart weder allerdings zu erst in der Düsseldorfer Zentrale. Hier sind die Kosten laut Thomas Freude in einigen „Hierarchieebenen und Bereichen“ in den vergangenen Jahren überproportional gewachsen. Zurzeit arbeiten in Düsseldorf rund 800 Mitarbeiter, „das ist eine Größe, die nicht zum Geschäftsvolumen passt.“
Energiekosten und Corona zwingen Modegigant in die Knie
Freude berichtete, dass mit Corona der Einbruch des Einzelhandels kam: In den Jahren 2020 und 2021 hat die Pandemie zu einem massiven Umsatzeinbruch bei der Peek & Cloppenburg Düsseldorf geführt – man habe 30 Prozent Umsatz verloren. „Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht“, sagte Steffen Schüller, ein weiterer Geschäftsführer des Unternehmens dem Deutschlandfunk.
Nach Corona würde das Geschäft auch nicht anlaufen, weil viele Verbraucher angesichts der hohen Inflation und gestiegener Energiepreise stark sparen würden: „Wir haben die höchste Inflation seit Jahrzehnten, viele Verbraucher sparen. Angesichts des gestiegenen Preisbewusstseins ist es für uns kaum möglich, die höheren Kosten weiterzugeben.“, so Freude gegenüber der Wirtschaftswoche.
Durch Inflation, Energiekrise und Corona steht nun also eine der bekanntesten Modeketten Deutschlands vor der Insolvenz.