
Die evangelische Nordkirche und das katholische Erzbistum Hamburg empfehlen den Gemeinden im Norden dieses Jahr wenn möglich die Heizung runter zu drehen. Zwar sind die Gemeinden nicht an diese Empfehlung gebunden, aber „es gibt sicher kalte Kirchen”, so eine Kirchensprecherin.
Die Kirchen im Norden von Deutschland bleiben kalt. Auch für den Weihnachtsgottesdienst soll vielerorts keine Ausnahme gemacht werden. Kirchen sollen nur auf fünf bis acht Grad geheizt werden. Doch die Nordkirche hofft auf mehr. „Möglicherweise gelingt es so sogar, einige Kirchen gar nicht zu beheizen”, heißt es in einer Empfehlung der Nordkirche. Wird der Weihnachtsgottesdienst zu einem kalten Erlebnis?
“Damit sich Kirchenbesucher:innen, Pastor:innen und Organist:innen wohl fühlen, können Wolldecken verteilt und Wärmflaschen mitgebracht werden.”, heißt es von Seiten der Kirche. Klingt nach kalten Weihnachtsfeierlichkeiten. Grund für das Heizung-Runterdrehen sind die Energiepreise, die die Kirchen genauso treffen wie jeden anderen Betrieb. Zwar kann die Kirchenleitung den Gemeinden nicht vorschreiben, die Heizung auszulassen, aber „es gibt sicher kalte Kirchen”, kündigt die Sprecherin des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Hamburg-West/Südholstein, Monika Rulfs an. Für viele Kirchenbesucher könnte der weihnachtliche Besuch zur Kälte-Hölle werden. Damit sich niemand eine Erkältung einholt, sollen die Besucher „richtig warme Kleidung und, wenn als sinnvoll erachtet, eine Maske” anziehen, so Rulfs.
Absurd: Maske anziehen um sich warm zu halten. Alternativ auf eine angenehme Temperatur zu heizen kommt den Nordkirche scheinbar nicht in den Sinn. Stattdessen frieren mit Decke und Maske, so bleibt wenigstens der Mund warm. Das Erzbistum Hamburg hat sich der Empfehlung der evangelischen Nordkirche angeschlossen und empfiehlt auch katholischen Gemeinden beim Heizen zu sparen. Allerdings sei davon auszugehen, dass kaum eine Gemeinde ihre Kirche gar nicht heizen wird. Der Hamburger Mariendom werde zu Gottesdiensten auf 14 Grad geheizt. In der Hamburger St. Michaelis Kirche soll trotz der Empfehlung nicht zu heizen, geheizt werden. Zwischen Heiligabend und Neujahr soll die Kirche immerhin 16,5 Grad warm sein. Unter anderem für die Krippenandachten aber auch die Musiker und ihre Instrumente. Aus Sicht der Sprecherin der St.-Michaelis-Gemeinde, Ines Lessing, soll die Kirche während der „Weihnachtszeit ein Ort des Trostes, der Geborgenheit und der Wärme sein”.